Hans Berge

Hans Berge (* 2. Februar 1923 in Leipzig; † 18. Januar 2018 in Rostock) war ein deutscher Chemiker, der als Professor für Analytische Chemie an der Universität Rostock tätig war.

Leben

Familie

Hans Berge war der Sohn von Ernst und Margarete Berge.

Er war verheiratet mit Irmgard (geb. Seidel); ihre Tochter Ines ist verheiratet mit dem Mediziner Klaus Dieter Wutzke.

Werdegang

Hans Berge besuchte von 1929 bis 1933 die Volksschule in Leipzig und darauf, bis zum Abitur 1941, das dortige Nikolaigymnasium.

Nach dem Abitur diente er seit Juli 1941 in der Wehrmacht und wurde dort an der Ostfront eingesetzt, bis er im Mai 1944 in russische Kriegsgefangenschaft geriet. Erst im Juni 1949 erfolgte seine Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft.

Nach seiner Rückkehr arbeitete er 1950 zeitweise als Dolmetscher, unter anderem im sowjetischen Militärverlag in Leipzig, bevor er von 1950 bis 1954 an der Universität Leipzig Chemie studierte; er schloss sein Studium als Diplom-Chemiker ab. Danach war er von 1954 bis 1956 Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Chemie der Universität Leipzig; 1956 promovierte er zum Dr. rer. nat. an der Universität Leipzig mit seiner Dissertation Über die Stabilität von Silandiolen. In den folgenden Jahren war er Oberassistent, habilitierte 1962 mit der Arbeit Polarographische Untersuchungen an Oxinkomplexen in Dioxan-Wasser-Gemischen und war ab 1963 Dozent für Analytische Chemie am Institut für Chemie der Universität Rostock.

1965 wurde er Professor mit Lehrauftrag für Analytische Chemie an der Universität Rostock, bevor er dort von 1969 bis 1988 Ordentlicher Professor für Analytische Chemie wurde; in dieser Zeit hatte er auch von 1978 bis 1979 Gastprofessuren an der Universität Riga und der Universität Marta Abreu in Santa Clara auf Kuba.

Er war von 1974 bis 1977 und von 1980 bis 1983 stellvertretender Sektionsdirektor für Ausbildung und Erziehung. Zudem war er in verschiedenen Funktionen aktiv, unter anderem als Simultandolmetscher der Chemischen Gesellschaft von 1953 bis 1956 und als Referent für Fachliteratur beim Chemischen Zentralblatt und der Zeitschrift für Analytische Chemie von 1960 bis 1966.

Am 1. September 1988 erfolgte seine Emeritierung.

Mitgliedschaften

Hans Berge war Mitglied der SED, der Chemischen Gesellschaft der DDR und engagierte sich in verschiedenen wissenschaftlichen Gremien.

Trivia

1965 assistierte ihm der spätere Ministerpräsident Harald Ringstorff.[1]

Schriften (Auswahl)

  • Hans Berge; B. Strübing; W. Ruth; R. Lammert, S. Kidschun: Untersuchungen zur analytischen Nutzung katalytischer Standartreaktiuonen zur Bestimmung organischer Substanzen. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Wilhelm-Pieck-Universität Rostock, Nr. 35. 1986. S. 73 ff.
  • Hans Berge; Trinh Xuan Gian; L. Brügmann: Inversvoltammetrische Bestimmung von Kobalt in Gegenwart von Nickel. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Wilhelm-Pieck-Universität Rostock, Nr. 36. 1987.
  • Hans Berge; Trinh Xuan Gian; L. Brügmann: Selektive voltammetrische Bestimmung von Uranspuren mit der TOPO-Elektrode. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Wilhelm-Pieck-Universität Rostock, Nr. 36. 1987.
  • Hans Berge; R. Lammert: Strömungsenthalpimetrie. In: Zeitschrift für Chemie, Nr. 27. 1987. S. 319 ff.
  • Hans Berge; Trinh Xuan Gian; L. Brügmann: Simultanbestimmung von Niob- und Tantalspuren über katalytische voltammetrische Ströme. In: Zeitschrift für Chemie, Nr. 27. 1987. S. 416 ff.
  • H. Brügmann; Trinh Xuan Gian; Hans Berge: Bestimmung von Spurenmetallen im Ostseewasser durch elektroanalytische- und AAS-Methoden. In: Acta hydrochimica et hydrobiologica, Oktober 1988, Band 16, Ausgabe 5. S. 457–471.
  • Paul Jeroschewski; M. Söllig; Hans Berge: Amperometnsche Meßzelle zur Bestimmung von Schwefelwasserstoff. In: Zeitschrift für Chemie, Nr. 28. 1988. S. 75 ff.
  • Hans Berge; Trinh Xuan Gian; L. Brügmann: Spurenbestimmung mit porösen Glaskohlenstoff-Elektroden nach Voranreicherung. In: Zeitschrift für analytische Chemie. 1988.
  • L. Brügmann; Trinh Xuan Gian; Hans Berge: Spurenspeziflzierung im Ostseewasser. In: Acta hydrochimica, Band 16. 1988. S. 457 ff.
  • Hans Berge; P. Hartmann; Ulrich Grünke: Chemische Sensoren. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Wilhelm-Pieck-Universität Rostock, Nr. 37. 1988. S. 8 ff.

Einzelnachweise

  1. Personal- und Vorlesungsverzeichnis: Studienjahr 1965/66. (PDF) Universität Rostock, 1965, abgerufen am 3. Mai 2025.