Gottlieb von Rosen
Ludwig Wilhelm Gottlieb Freiherr von Rosen (* 10. Juni 1823 in Rendsburg; † 20. November 1896 in Stralsund)[1][2][3] war ein preußischer Landrat.
Leben
Gottlieb von Rosen gehörte zur ( I.) Pommerschen (schleswig-holstein-schlesischen) Linie seines Adelsgeschlechtes von Rosen,[4] wo die Vorfahren 1662 aus Stralsund stammen und nicht mit der bekannten Familie von Rosen stammesverwandt sind; aber das gleiche Wappen führen. Seine Eltern waren Ludwig Ferdinand Wilhelm von Rosen (* 1793; † 1870) auf Gut Rosengarten und Gertrude von Bülow-Zaschendorf (* 1792; † 1871). Er hatte zwei Geschwister, Bruder Karl[5] Sophus Wilhelm (* 1827; † 1888), der später Kunsthistoriker wurde, und die Schwester Mathilde (* 1830; † 1905),[6] die mit dem Rüganschen Rittergutsbesitzer Freiherr Eduard von Langen-Parow (* 1818; † 1898) verheiratet war und das vaäterliche Gut erbte.[7][8]
Nach dem Besuch des Gymnasiums[9] in Stralsund begann er sein Studium der Jura und Kameralistik an der Bonner Universität, wo er am 2. November 1841 immatrikuliert wurde. Am gleichen Tag wurde er Mitglied des Corps Rhenania Bonn.[10] Im Wintersemester 1842/43 wechselte er an die Universität Berlin. Nach dem Studienabschluss wurde er 1844 Auskultator und 1845 Referendar in Halberstadt, 1847 in Stralsund. 1851 war Regierungsassessor in Berlin, danach bei der Regierung in Stralsund, bei der Regierung und dem Oberpräsidium Koblenz und 1857 beim Landratsamt Bad Kreuznach. 1859 übernahm er als Nachfolger von Wilhelm Stiehler die Position als gräfl. Stolberg`scher Regierungsrat[11] und Oberbeamter in der Grafschaft Wernigerode unter Graf Otto zu Stolberg-Wernigerode. Als diese 1876 in einen Landkreis der preußischen Provinz Sachsen umgebildet wurde, trat er zurück, so dass Rudolph Elvers das neue Landratsamt in Wernigerode übernahm.
Er war künstlerisch interessiert und verfügte über eine größere Metall-Plastik-Sammlung.[12] Gottlieb von Rosen war Konservator der Rüg. Pomm. Althertümer und Kunstdenkmäler. Sein Bruder Karl von Rosen war ebenfalls Mitglied er Rüg.- Pomm.-Abteilung der Gesellschaft für Pommersche Geschichte.[13]
Bereits 1857 hatte er den Dannebrogorden erhalten.[14]
Schriften
- Geschichte der Familie von Rosen. Pommersche Linie. Erste Abtheilung, B. Angerstein, Wernigerode 1860. Digitalisat
- Geschichte des adelichen, freiherrlichen und gräflichen Geschlechts von Bohlen. (Fortführung) Theil II: Urkundenbuch. (1859) ff.
- Rüg. Lieder. (1863)
- Vom Baltischen Strande. (1876)
- Das älteste Stadtbuch der Stadt Garz auf der Insel Rügen. In: Quellen zur Pommerschen Geschichte. Band 1, Hrsg. Gesellschaft für Pommersche Geschichte und Alterthumskunde, Leon Saunier (Paul Saunier), Stettin 1885. Digitalisat
- Hans (von) Behr der ältere und seine Söhne Daniel, Hugold und Samuel. (1896)[15][16]
Literatur
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der D.A.G. Teil B (Briefadel). 1937. 29. Jg., Justus Perthes, Gotha 1936, S. 481–482. Siehe: FamilySearch (Kostenfrei).
- Thomas Klein: Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945. Reihe A: Preußen. Band 6: Provinz Sachsen. Marburg/Lahn 1975, S. 89.
- Dirk Alvermann, Nils Jörn: Biographisches Lexikon für Pommern. Band 3, In: Forschungen zur Pommerschen Geschichte. Reihe V, 48,3; In: Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Pommern, Böhlau, Köln/Weimar 2019, S. 81.
Einzelnachweise
- ↑ Gesellschaft für Pommersche Geschichte und Alterthumskunde (Hrsg.): Monatsblätter. No. 7, Greifswald 1897, S. 110.
- ↑ Hr. Reg.-Rath Gottlieb v. Rosen (Stralsund), In: Preußisches Reichsverwaltungs-Blatt. No. 9, Jahrgang XVIII, Berlin, 28. November 1896, S. 33.
- ↑ Vgl. Horst Romeyk: Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816–1945. In: Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichte. 69; Droste Verlag, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-7585-4, S. 284. Die dortige Angabe 1892 ist falsch. Laut Eintrag im Sterberegister des Standesamtes Stralsund verstarb er am 20. November 1896.
- ↑ Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der D.A.G. Teil B (Briefadel). 1937. 29. Jg., Justus Perthes, Gotha 1936, S. 474–483. (Insbesondere S. 482). Siehe: FamilySearch (Kostenfrei).
- ↑ Der Deutsche Herold. Zeitschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde. XXVIII Jg., Nr. 2, Hrsg. Herold (Verein), Berlin Februar 1897, S. 34.
- ↑ Hans Friedrich von Ehrenkrook, Else von Bethmann, Carola von Ehrenkrook, Walter von Hueck, Johann Georg von Rappard, Hans-Jürgen von Witzendorff, u. a.: Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Häuser. B (Briefadel) 1954. Band I, Band 7 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke, Glücksburg/Ostsee 1954, ISSN 0435-2408, S. 200.
- ↑ Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser auf das Jahr 1859. Neunter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1858, S. 673.
- ↑ Gothaisches genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser auf das Jahr 1870. Zwanzigster Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1869, S. 468.
- ↑ Ernst Heinrich Zober: Zur Geschichte des Stralsunder Gymansiums. 6. Beitrag: Die Zeit von 1804 bis 1860. C. Hingst, Stralsund 1860, S. 73.
- ↑ Kösener Corpslisten 1960, Hrsg. Otto Gerlach. C. L. Mettcker & Söhne Jever. Im Selbstverlag des Verbandes Alter Corpsstudenten, Kassel 1961, 12 (Corps), 313 (lfd. Nr. dort).
- ↑ Ad. M. Hildebrandt: Der Deutsche Herold. Zeitschrift für Heraldik-, Sphragistik- und Genealogie. 2. Jg., Nr. 10, Hrsg. Herold (Verein), Mitschell & Röstell, Berlin November 1871, S. 86.
- ↑ Theodor Pyl: Kunst und Künstler in Greifswald, ein Beitrag zur Pommerschen Kunstgeschichte, In: Beiträge zur Geschichte und Alterthumskunde Pommerns. Hrsg. Gesellschaft für Pommersche Geschichte und Alterthumskunde, Heercke & Lebeling, Stettin 1898, S. 206.
- ↑ Theodor Pyl (Hrsg.): Nachträge zur Geschichte der Greifswalder Kirchen. Heft 2, Julius Abel, Stralsund 1899, S. 101.
- ↑ S. Hennings: Kongelig Dansk Hof- og Statskalender. Statshaandbog for Kong. Danmark for Aaret. 1907. J. H. Schultz, Kopenhagen 1907, S. 187.
- ↑ Ulrich Graf Behr Negendank: Urkunden und Forschungen zur Geschichte des Geschlechts Behr. Fünfte Abtheilung. VI. Band, Erster Theil. J. A. Stargardt, Berlin 1897, S. 315.
- ↑ Vgl. Verzeichniss aus der neu erschienenen Litteratur von der Königlichen Bibliothek zu Berlin erworbenen Druckschriften. A. Asher & Co., Berlin 1897, S. 942.