Galerie Schmücking
| Daten | |
|---|---|
| Ort | Braunschweig |
| Gründungsdatum | 1958 |
| Schließung | 2001 |

Die Galerie Schmücking war eine Kunstgalerie in Braunschweig, die am 13. Januar 1958 von Rolf Schmücking und seiner Ehefrau Henny Schmücking eröffnet wurde.[1]
Geschichte
Nachdem Rolf Schmücking bis 1958 als Geschäftsführer für den Kunstverein Braunschweig tätig gewesen war, eröffnete er die Galerie zunächst nebenberuflich.[2][1] Ab 1959 fanden die ersten Ausstellungen an Wochenenden in einem Architekturbüro statt.[3] Nach dem Tod des Braunschweiger Galeristen Otto Ralfs wurde die Galerie Schmücking zur einzigen Kunstinstitution ihrer Art in der Stadt.[3] Ab Herbst 1962 fand die Galerie ein dauerhaftes Zuhause im rechten Seitengebäude der Villa Salve Hospes, in dem bereits der Kunstverein Braunschweig untergebracht war.[1] Die Eröffnungsausstellung der neuen Räumlichkeiten fand unter der Anwesenheit von Johnny Friedlaender statt.[1]
Die Galerie fokussierte sich auf die Grafik und die Plastik und hatte zum Ziel, eine ständige Präsentation der Kunst des 20. Jahrhunderts in Braunschweig zu etablieren.[1][3] Zeitweilig besaß die Galerie auch Zweigstellen in Basel, Dortmund und auf Sylt.[1] Während Rolf Schmücking von 1965 bis 1972 die Leitung des Kunstvereins übernahm, wurde die Galerie weitgehend von Henny Schmücking allein geführt, die auch meist die erste Ansprechpartnerin für die Künstler war.[1]
Nach dem Tod von Rolf Schmücking im Jahr 1998 führte Henny Schmücking die Galerie noch bis 2001 allein weiter.[1] Am 14. April 2002 übergab sie den gemeinsamen Nachlass, der Editionen und Kunstwerke umfasste, als Schenkung an die Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel.[1][2]
Vertretene Künstler
Die Galerie arbeitete mit einer Vielzahl von Künstlern zusammen und gab häufig Werkverzeichnisse und Editionen heraus.[3] Zu den in der Galerie ausgestellten und vertretenen Künstlern gehörten unter anderem:[3][1]
- HAP Grieshaber (1980)
- Friedrich Meckseper (1975)
- Loth (1971)
- Werner Berges (1971)
- Horst Antes (1970)
- Emil Cimiotti (1967)
- Lambert Maria Wintersberger (1967)
- Hans Hartung (1965)
- Johnny Friedlaender (1962, zur Eröffnung)
- Werner Musić (1959)
- Anna-Eva Bergman
- Helga Wendt-Bresan
- Malte Sartorius
- Maria Marenco Moriondo
- Otmar Alt
- Roland Dörfler
- Rudolf Kügler
- Walter Stöhrer
Literatur
- Jutta Felke: Die Geschichte des Braunschweiger Kunstvereins 1832–1965. (Dissertation) Hochschule für Bildende Künste, Braunschweig 1996
- Carl Großhaus, Gerd Spies, Gisela Meier: Braunschweiger Werkstücke. Vier Jahrzehnte Galerie Schmücking in Braunschweig (2001). Hrsg. von Gerd Spies und dem Städtischen Museum Braunschweig.
- Peter Lufft: Schmücking Galerie. In: Luitgard Camerer, Manfred Garzmann, Wolf-Dieter Schuegraf (Hrsg.): Braunschweiger Stadtlexikon. Joh. Heinr. Meyer Verlag, Braunschweig 1992, ISBN 3-926701-14-5, S. 205–206.
- Carsten Scholz, Andreas Pufelski: Die Villa Salve Hospes als Kunstverein. In: Braunschweiger Werkstücke. Band 108, 2011.
- Leo M. Schmidt: Die Villa Salve Hospes. Von der großbürgerlichen Residenz zum Kunstverein. 2. Auflage. DKV-Kunstführer, München / Berlin 2000.
- Helwig Schmidt-Glintzer: Die Herzog August Bibliothek erhält das Archiv der Galerie Schmücking. In: Herzog August Bibliothek (Hrsg.): Wolfenbütteler Bibliotheks-Informationen. Jahrgang 27/28. Nr. 1–4/1–2, 2003, S. 35.
- Gerd Spies: Die BSer Galerie Schmücking. In: Deine Stadt. Kunst, Kultur und Leben in Braunschweig. Heft 9, 1987, S. 44–49.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i j Carl Großhaus, Gerd Spies, Gisela Meier: Vier Jahrzehnte Galerie Schmücking in Braunschweig. In: Gerd Spies (Hrsg.): Braunschweiger Werkstücke, Reihe B. Veröffentlichungen aus dem Städtischen Museum Braunschweig. 1. Auflage. Band 19 / Der ganzen Reihe Band 103. Stadt Braunschweig, Der Oberstadtdirektor, Städtisches Museum Braunschweig, 2001, ISBN 3-927288-31-4, ISSN 0175-338X, S. 12.
- ↑ a b Helwig Schmidt-Glintzer: Die Herzog August Bibliothek erhält das Archiv der Galerie Schmücking. In: Herzog August Bibliothek (Hrsg.): Wolfenbütteler Bibliotheks-Informationen. Jahrgang 27/28. Januar–Juli 2002/2003. Nr. 1–4/1–2. Braunschweig 2003, S. 35. Download-Link: http://diglib.hab.de/periodica/wbi/2002_2003-27_28-1_2/wbi27-28.pdf
- ↑ a b c d e Peter Lufft: Galerie Schmücking. In: Luitgard Camerer, Manfred R. W. Garzmann, Wolf-Dieter Schuegraf (Hrsg.): Braunschweiger Stadtlexikon. Joh. Heinr. Meyer Verlag, Braunschweig 1992, ISBN 3-926701-14-5, S. 205–206.