Gabriele Gysi

Gabriele Gysi (2015)

Gabriele Gysi (* 13. Juli 1946 in Berlin) ist eine deutsche Schauspielerin und Regisseurin.

Leben

Gabriele Gysi wurde in Berlin als Tochter der SED-Politiker Irene und Klaus Gysi geboren und ist die ältere Schwester des Politikers und Rechtsanwalts Gregor Gysi. Väterlicherseits stammt sie aus einer Berliner Familie, deren Stammvater, der Seidenfärber Samuel Gysin (* 1681), im frühen 18. Jahrhundert aus Läufelfingen (Schweiz) eingewandert war.[1] Gabriele Gysi hat auch jüdische Vorfahren, so einen jüdischen Urgroßvater mütterlicherseits und eine jüdische Großmutter väterlicherseits.[2]

Sie besuchte die Staatliche Schauspielschule Berlin und war an der Volksbühne Berlin, aber auch an anderen Theatern (z. B. dem Theater in Anklam) beschäftigt. Am Theater Karl-Marx-Stadt, am Volkstheater Rostock und an der Compagnie de Comédie Rostock führte sie Regie. Von 1973 bis 1981 wirkte sie außerdem in einigen Hörspielen des DDR-Rundfunks als Sprecherin mit.

1984 verließ sie die DDR. Von 2007 bis 2008 war sie Chefdramaturgin der Volksbühne Berlin.[3]

Gabriele Gysi lebt in Berlin-Johannisthal.

Filmographie (als Darstellerin)

Theater

Regisseurin

Schauspielerin

Hörspiele

  • 1973: Alfred Matusche: Van Gogh (Jacky) – Regie: Peter Groeger (Biographie – Rundfunk der DDR)
  • 1974: Augusto Boal: Torquemada – Regie: Peter Groeger (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1974: Giorgio Bandini: Der verschollene Krieger (Mädchen) – Regie: Peter Groeger (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1975: Jiří Kafka: Vom Wasser, das zu singen aufhörte (Schlange) – Regie: Albrecht Surkau (Kinderhörspiel – Litera)
  • 1980: Alfred Matusche: An beiden Ufern (Bertl) – Regie: Peter Groeger (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1981: Werner Buhss: Hotte, einfach Hotte (Irina) – Regie: Horst Liepach (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1982: Gisela Richter-Rostalski: Markos Geldschein – Regie: Norbert Speer (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)

Schriften

  • als Herausgeberin: Der Fall Ulrike Guérot. Versuche einer öffentlichen Hinrichtung. Westend Verlag, Frankfurt a. M. 2024, ISBN 978-3-864894503.
  • mit Gregor Gysi: Unser Vater. Ein Gespräch. Aufbau, Berlin 2020, ISBN 978-3-351-03842-7.
Commons: Gabriele Gysi – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Stefan Hess: Gysin. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 5. Dezember 2006, abgerufen am 1. März 2022.
  2. Michael Wolffsohn: Die Deutschland-Akte. Juden und Deutsche in Ost und West. Tatsachen und Legenden. Edition Ferenczy bei Bruckmann München, München 1995, ISBN 3-7654-2730-6. Siehe auch: Heike Schmoll: Die Deutschland-Akte. Rezension. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. Nr. 280, 1. Dezember 1995, S. 13 (faz.net [abgerufen am 21. April 2019]).
  3. Gabriele Gysi. In: buehnen-halle.de. Bühnen Halle | Theater, Oper und Orchester GmbH Halle, abgerufen am 14. September 2025.
  4. Nana Neul: Der gemeine Liguster. Discofilm, 14. August 2002, abgerufen am 14. September 2025.
  5. LONGs LADEN. Cristina Marx, Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) "Konrad Wolf", abgerufen am 14. September 2025.