Frido Meinhardt

Frido Meinhardt (* 8. Februar 1926 in Radmeritz) ist ein ehemaliger Funktionär der SED, der unter anderem zwischen 1954 und 1967 Mitglied des Zentralkomitees (ZK) der SED war.

Leben

Frido Meinhardt war nach dem Zweiten Weltkrieg als Schmelzer und zuletzt als Oberschmelzer im VEB Bergbau- und Hüttenkombinat Maxhütte beschäftigt, ehe er 1951 als Oberschmelzer zum neuen Eisenhüttenkombinats Ost (EKO) in Fürstenberg (Oder) wechselte. Als Oberschmelzer erhielt er unter anderem 1952 die Aktivistenmedaille[1] und trat für eine höhere Normerfüllung ein.[2] Er wurde Ofenmeister des umbenannten Eisenhüttenkombinats „J. W. Stalin“ in der nunmehrigen Stalinstadt und absolvierte eine achtmonatige Fortbildung im Hüttenwerk Asow-Stahl in Schdanow in der Sowjetunion[3]

Auf dem IV. Parteitag der SED (30. März–6. April 1954) wurde Meinhardt erstmals zum Mitglied des Zentralkomitees (ZK) der SED gewählt[4] und gehörte diesem Parteigremium nach seinen Wiederwahlen auf dem V. Parteitag der SED (10.–16. Juli 1958) und auf dem VI. Parteitag der SED (15.–21. Januar 1963)[5] bis zum VII. Parteitag der SED (17.–22. April 1967) an, auf dem er nicht wiedergewählt wurde. Während dieser Zeit war er mehrere Jahre lang 1. Sekretär der Betriebsparteiorganisation (BPO) des Eisenhüttenkombinates Ost in Stalinstadt, aus der im Zuge der Entstalinisierung am 13. November 1961 Eisenhüttenstadt wurde.[6][7][8][9][10][11]

Nach Beendigung seiner Funktion als 1. Sekretär der BPO der EKO wurde Frido Meinhardt 1964 1. Sekretär der Parteiorganisation des Volkswirtschaftsrates der DDR und damit ein enger Mitarbeiter von dessen Vorsitzenden, Heinz Neumann.[12][13][14][15] 1965 wurde er mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Silber ausgezeichnet.[16] Er absolvierte ein Studium an der Bergakademie Freiberg und schloss dort 1970 seine Promotion mit der Dissertation Beitrag zur Bestimmung von Entscheidungskriterien und eines Kennziffernsystems zur rationellen Gestaltung der Wirtschaftsorganisation der Schwarzmetallurgie ab.

Anmerkung

Weitere Ämter und Funktionen im Partei- und Staatsapparat der DDR nach seinem Ausscheiden aus dem ZK 1967 ließen sich nicht recherchieren.

Veröffentlichungen

  • Nur gutes Brot, also auch nur guten Stahl, in: Neues Deutschland vom 16. Oktober 1962 (Onlineversion (Auszug))
  • Beitrag zur Bestimmung von Entscheidungskriterien und eines Kennziffernsystems zur rationellen Gestaltung der Wirtschaftsorganisation der Schwarzmetallurgie, Dissertation Bergakademie Freiberg, 1970

Einzelnachweise

  1. Höchstleistungen und neue Verpflichtungen – der Dank der Aktivisten an die Regierung, in: Neues Deutschland vom 15. Oktober 1952 (Onlineversion (Auszug))
  2. Fürstenberger Hüttenwerker fordern höhere Normen, in: Neues Deutschland vom 27. März 1953 (Onlineversion (Auszug))
  3. Acht lehrreiche Monate in der Sowjetunion. Interview mit Frido Meinhardt, Ofenmeister im Eisenhüttenkombinat „J. W. Stalin“, in: Neues Deutschland vom 5. Mai 1954 (Onlineversion (Auszug))
  4. Die Mitglieder des Zentralkomitees, in: Neues Deutschland vom 7. April 1954 (Onlineversion (Auszug))
  5. Mitglieder des Zentralkomitees, in: Neues Deutschland vom 22. Januar 1963 (Onlineversion (Auszug))
  6. „Max“ und EKS messen ihre Kräfte. Vertrag über Leistungsvergleich / Wichtige Kennziffern von 1961 sollen bereits 1960 erreicht werden, in: Neues Deutschland vom 24. Februar 1960 (Onlineversion (Auszug))
  7. Geburtstagsfieber einer sozialistischen Stadt. Vorbereitungen zum 10. Jahrestag von Stalinstadt, in: Neues Deutschland vom 11. August 1960 (Onlineversion (Auszug))
  8. Wetteifer um die billigste Tonne Roheisen. Parteiorganisation des EKO rüstet sich für den Kampf, in: Neues Deutschland vom 11. Mai 1962 (Onlineversion (Auszug))
  9. Junge Neuerer ringen um modernste Hochofentechnik, in: Neues Deutschland vom 19. November 1962 (Onlineversion (Auszug))
  10. Exakte Planerfüllung trotz Frost und Schnee, in: Neues Deutschland vom 31. Januar 1963 (Onlineversion (Auszug))
  11. Stahl- und Walzwerk entsteht im EKO, in: Neues Deutschland vom 2. Juni 1963 (Onlineversion (Auszug))
  12. Helmut Müller-Enbergs, Monika Kaiser: Neumann, Alfred. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
  13. ZK-Protokoll Nr. 1/64.- Umlauf am 6. Januar 1964. Deutsche Digitale Bibliothek, abgerufen am 18. Juli 2025.
  14. Mit hoher Qualität leiten Genosse Alfred Neumann: Sozialistischer Massenwettbewerb vom Volkswirtschaftsrat bis zum Betrieb ein einheitlicher Prozess, in: Neues Deutschland vom 9. Mai 1964 (Onlineversion (Auszug))
  15. ZK-Protokoll Nr. 25/66.- Sitzung am 23. März 1966. Deutsche Digitale Bibliothek, abgerufen am 18. Juli 2025.
  16. Hohe Staatsauszeichnungen verliehen, in: Neues Deutschland vom 7. Mai 1965 (Onlineversion (Auszug))