Forsthof (Nürnberg)
Forsthof ist eine Wüstung im Statistischen Bezirk 11 der kreisfreien Stadt Nürnberg.
Geographie
Die Einöde befand sich auf einer Höhe von 312 m ü. NHN auf freier Flur am Fischbach. Im Südosten grenzte ein Waldgebiet an. 100 Meter westlich befand sich die Einöde Bleiweiß, 100 Meter östlich die Hallerhütte, 300 Meter nordöstlich das Hallerschloß.[1] An der Stelle des Forsthofs befindet sich heute Haus Nr. 47 der Wilhelm-Späth-Straße.
Geschichte
Der Ort wurde im Jahr 1553 als „Ziegelhüeten bey der Schmelzhutten“ erstmals schriftlich erwähnt. 1564 war die Ziegelhütte so baufällig, dass sie vom Zinsmeisteramt an den Meistbietenden verkauft wurde. Bereits 1559 wurde neben der Ziegelhütte der Forsthof errichtet. Auf dem Anwesen lebte ein Förster und zwei Waldhauer.[2]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Forsthof aus einem Anwesen. Das Hochgericht übte die Reichsstadt Nürnberg aus, was aber von den brandenburg-ansbachischen Oberämtern Cadolzburg und Burgthann bestritten wurde. Grundherr war das Waldamt Laurenzi der Reichsstadt Nürnberg.[3][4]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Forsthof dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Gleißhammer und der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Gleißhammer zugeordnet.[5] 1899 wurde Forsthof mit Gleißhammer nach Nürnberg eingemeindet.[6]
Einwohnerentwicklung
| Jahr | 1818 | 1824 | 1836 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 20 | 26 | 21 | 22 | 41 | 47 | 74 |
| Häuser[7] | 2 | 2 | 2 | 2 | 4 | ||
| Quelle | [8] | [5] | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] |
Religion
Forsthof war evangelisch-lutherischer geprägt und ursprünglich nach St. Lorenz (Nürnberg) gepfarrt,[3] später nach St. Peter (Nürnberg).[10]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Forsthof. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 161 (Digitalisat).
- Dorothea Fastnacht: Nürnberg : ehemaliger Stadtkreis (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 9). Michael Laßleben, Kallmünz 2022, ISBN 978-3-7696-6594-9, S. 74 f.
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 115 (Digitalisat). Ebd. S. 238–239 (Digitalisat).
Weblinks
- Forsthof in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 19. August 2021.
- Forsthof im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 22. August 2025.
Einzelnachweise
- ↑ Bayerische Uraufnahme. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 22. August 2025 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ D. Fastnacht: Nürnberg, S. 74f.
- ↑ a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 115.
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Forsthof. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 52 (Digitalisat).
- ↑ a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 238f.
- ↑ Nürnberg > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 22. August 2025.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 und 1824 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1836 und 1885 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 26 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, OCLC 911053266, S. 195.
- ↑ a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 206 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1065, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1229, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1164 (Digitalisat).
Koordinaten: 49° 26′ 26,6″ N, 11° 5′ 55,9″ O
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