Ferdinand Lavaud

Ferdinand Lavaud (* 21. September 1852; † nach 1907) war ein deutscher Marineoffizier der Kaiserlichen Marine.

Leben

Ferdinand Lavaud trat am 26. April 1868 in die Kaiserliche Marine ein.[1] Als Unterleutnant zur See war er 1873 Adjutant der 2. Werft-Division in Wilhelmshaven.[2] Er wurde am 14. Dezember 1875 Leutnant zur See.[1]

Ende Juni 1879 wurde er auf die Loreley kommandiert.[3] Die Loreley war in der Mittelmeerstation stationiert und Lavaud wurde Erster Offizier des Schiffes. Im Januar 1880 war er Vertreter des erkrankten Kommandanten Kapitänleutnant Friedrich von Wietersheim und überführte ab Mitte Januar 1880 mit der Loreley Ausgrabungsartefakte aus Pergamon.[4] Am 21. Januar 1880 waren diese Überführungsfahrten beendet und von Wietersheim übernahm in Konstantinopel wieder das Kommando.[5] Am 15. Februar 1881 erhielt er den Kaiserlich Türkischen Osmanie-Orden 4. Klasse[6] und wurde am 16. April 1881 Kapitänleutnant[7]. 1888 war er Erster Offizier auf der Carola.

Am 20. April 1889 wurde er zum Korvettenkapitän befördert.[8] Ende des gleichen Jahres wurde er mit dem Roten Adlerorden 4. Klasse ausgezeichnet.[9]

Ab April 1890 war er für ein Jahr Kommandant der Pfeil. Bis November 1890 war er u. a. mit dem Kronen-Orden 4. Klasse, dem Ritterkreuz 1. Klasse des Norwegischen Orden des heiligen Olaf und dem Ritterkreuz des Schwert-Orden ausgezeichnet worden.[10]

Mit dem 17. März 1891 wurde er zum Kommandeur der III. Matrosenartillerie-Abteilung[11] und erhielt den Kaiserlich Türkischen Osmanie-Orden 3. Klasse verliehen[12]. Im gleichen Monat wurde er mit der Wahrnehmung der Geschäfte der Kommandantur Geestemünde beauftragt.[13] Am 21. September 1891 erhielt er das Kommandeurkreuz des Königlich Portugiesischen Christus-Orden.[14] Zum 2. November 1891 wurde er nebenamtlich neben seiner Stellung als Kommandeur mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Artillerie-Offizier von Platz und Vorstand des Artilleriedepots in Geestemünde beauftragt.[15] Zum 28. März 1892 wurde er von der Wahrnehmung der Geschäfte als Artillerie-Offizier von Platz und Vorstand des Artilleriedepots in Geestemünde entbunden, blieb aber Kommandeur der III. Matrosenartillerie-Abteilung.[16]

Zum Herbst 1894 wurde er von der Stellung als Abteilungskommandeur entbunden[17] und er wurde Kommandant für das Probefahrtkommando für größere Schiffe[18]. Am 29. Oktober 1894 wurde er Kapitän zur See.[19] Mit der erneuten Indienststellung war er für den Abschluss der Probefahrten vom 1. November 1894 bis Dezember des gleichen Jahres Kommandant der Heimdall. Bevor der Kreuzer für eine Reise nach Marokko aufbrach, hatte Lavaud von April bis Juni 1895 das Kommando über die Kaiserin Augusta. Im Sommer 1896 wurde er zur Verfügung des Chefs der Marinestation der Ostsee gesetzt. Mit dem 13. April 1896 wurde er mit der gesetzlichen Pension zur Disposition gestellt.

1900 wurde er Inspektor des Küstenbezirksamtes II und anschließend Inspektor des Küstenbezirksamtes III, was er bis 1904 blieb. Zum 15. April 1904 wurde er auf sein Gesuch hin aus der Stellung enthoben.[20] Kurz vorher war er noch mit dem Kronen-Orden 2. Klasse ausgezeichnet worden.

1907 veröffentlichte er bei Boll & Pickardt ein Buch mit dem Titel Studie über die See-Strategie. Vorher hatte er bereits das Buch A Fleet in Being von Rudyard Kipling ins deutsche übersetzt.[21]

Einzelnachweise

  1. ↑ a b Rangliste der deutschen Reichsmarine. E.S. Mittler., 1880, S. 40.
  2. ↑ Rang- und Quartier-Liste der Königlich-Preußischen Armee und des XIII. (Königlich-Württembergischen) Armeekorps. Mittler, 1873, S. 690.
  3. ↑ Marineverordnungsblatt. Mittler & Sohn, 1879, S. 136.
  4. ↑ Die Ergebnisse der Ausgrabungen zu Pergamon ... [1878–79], 1880–81, 1883–86. Band 1, 1880, S. 32.
  5. ↑ Die Ergebnisse der Ausgrabungen zu Pergamon ... [1878–79], 1880–81, 1883–86. Band 1, 1880, S. 33.
  6. ↑ Marineverordnungsblatt. Band XII, Nr. 1. Mittler & Sohn, 15. Januar 1881, S. 40.
  7. ↑ Marineverordnungsblatt. Band XII, Nr. 1. Mittler & Sohn, 15. Januar 1881, S. 91.
  8. ↑ Militär-Wochenblatt. Nr. 36. E. S. Mittler, 24. April 1889, S. 795.
  9. ↑ Militär-Wochenblatt. Nr. 99. E. S. Mittler, 23. November 1889, S. 2143.
  10. ↑ Rang- und Quartierliste der Kaiserlich-Deutschen Marine: 1891. Mittler, 1891, S. 44.
  11. ↑ Marineverordnungsblatt. Band III., Nr. 5. Mittler & Sohn, 18. März 1891, S. 16.
  12. ↑ Marineverordnungsblatt. Band III., Nr. 5. Mittler & Sohn, 18. März 1891, S. 24.
  13. ↑ Marineverordnungsblatt. Band III., Nr. 5. Mittler & Sohn, 18. März 1891, S. 23.
  14. ↑ Marineverordnungsblatt. Band III., Nr. 5. Mittler & Sohn, 18. März 1891, S. 237.
  15. ↑ Marineverordnungsblatt. Band III., Nr. 5. Mittler & Sohn, 18. März 1891, S. 258.
  16. ↑ Marineverordnungsblatt. 1892, S. 63.
  17. ↑ Marine-Rundschau. Mittler und Sohn, 1894, S. 372.
  18. ↑ Marine-Rundschau. Mittler und Sohn, 1894, S. 427.
  19. ↑ Marine-Rundschau. Mittler und Sohn, 1894, S. 527.
  20. ↑ Guido von Frobel: Militär-Wochenblatt. Nr. 48. E.S. Mittler und Sohn, 23. April 1904, S. 1174.
  21. ↑ Mittheilungen aus dem Gebiete des Seewesens. Band 28, 1900, S. 160.
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