Eugen Spitzweg

Eugen Spitzweg (* 7. Mai 1840 in München; † 5. April 1914 in München) war ein deutscher Verleger.

Leben

Eugen ist ein Sohn von Eduard Spitzweg – einem Bruder des bekannten Malers Carl Spitzweg – und dessen erster Ehefrau Anna Spitzweg[1]. Eduard Spitzweg hatte 1837 unter Beibehaltung des Firmennamens mit seinem Freund Hans von Bülow den Musikverlag Aibl erworben. 1884 stiegen die Söhne Eugen Spitzweg und Hans von Bülows Sohn Otto in die Fußstapfen ihrer Väter und übernahmen die Geschäftsführung. Der Musikverlag Aibl übernahm 1888 sämtliche Verlagsrechte der Firma Falter & Sohn und 1892 ebenso die der Firma Alfred Läuterer übernahm. Über Hans von Bülow der auch Dirigent war, wurde Eugen auch bekannt mit dem jungen Richard Strauss. Er förderte den zu dieser Zeit noch unbekannten Komponisten und verlegte fast alle seine Werke bis op. 37, darunter alle Tondichtungen von Macbeth bis Don Quixote sowie die Oper Guntram (Oper). Er veröffentlichte auch Werke des jungen Max Reger, der ihm eine der Romanzen op. 50 (1900) für Violine mit Begleitung von kleinem Orchester widmete. 1904 ging der Verlag an die Universal Edition in Wien über.

Eugen Spitzweg starb 1914 im Alter von 73 Jahren.

Grabstätte

Spitzweg Familiengrabstätte mit Grabstein bis 1958
Ehrengrab für Carl Spitzweg – statt des Familiengrabs – im Alten Südlichen Friedhof in München, Standort

Eugen Spitzweg wurde auf dem Alten Südlichen Friedhof in München (Gräberfeld 5 – Reihe 17 – Platz 10/11 Standort) im Spitzweg Familiengrab beigesetzt: In der Grabstätte lagen zu dem Zeitpunkt ausweislich der Inschrift auf dem Grabstein bereits einige Vorfahren[2][3]:

  • Eugens Großvater Vater Simon (* 15. November 1776; † 1. Dezember 1828
  • Eugens Großmutter Franziska (* 17. Oktober 1791; † 7. Mai 1818)
  • Eugens Onkel Simon (* 1. April 1805; † 25. April 1829), der auf dem Grabstein erwähnt wird als in Cairo begraben.
  • Eugens Vater Eduard (* 20. April 1811; † 28. April 1884), der Hofmusikalienverleger mit dessen erster Ehefrau und Eugens Mutter Anna Spitzweg geb. Moralt (* 22. Mai 1812; † 28. September 1844) und deren jüngeren Schwester und Eugens spätere Stiefmutter Angelika Spitzweg geb. Moralt (* 21. Juni 1819; † 24. November 1873)
  • Eugens Onkel Carl Spitzweg der bekannte Maler.[4]

1958 wurde der Grabstein der Familie Spitzweg ersetzt, als die Stadt München zum 150. Geburtstag von Carl Spitzweg einen neuen Grabstein stiftete, der in Anspielung an dessen erlernten Apotheker Beruf in Form eines Apothekerflacons gestaltet ist und in der Mitte ein rundes Porträt von Carl Spitzweg in Stein zeigt. Darunter der Name: CARL SPITZWEG. Alle anderen Namen und Daten erscheinen nicht mehr auf dem Grabstein.[5]

Literatur

  • Alfons Ott, „Richard Strauss und sein Verlegerfreund Eugen Spitzweg“, in: Musik und Verlag. Karl Vötterle zum 65. Geburtstag, hg. von Richard Baum und Wolfgang Rehm, Kassel 1968
  • Hans-Joachim Hinrichsen, „Des Meisters Lehrjahre. Der junge Richard Strauss und seine Meininger Ausbildungszeit bei Hans von Bülow“, in: Richard Strauss – Der Komponist und sein Werk. Überlieferung, Interpretation, Rezeption, herausgegeben von Sebastian Bolz, Adrian Kech und Hartmut Schick, München 2014, S. 17–36
Commons: Eugen Spitzweg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Anna Spitzweg geb. Moralt (* 22. Mai 1812; † 28. September 1844)
  2. Schiermeier/Scheungraber, Alter Südlicher Friedhof in München, Übersichtsplan, 2008, ISBN 978-3-9811425-6-3 Titel auf Verlagsseite
  3. Reiner Kaltenegger, Gräber des Alten Südfriedhofs München - Inschriften - Biographien , 1. Auflage 2019, PDF-Ausgabe, S. 1783
  4. Herbert W. Rott: Genealogie-Spitzweg, Franz Carl. In: deutsche-biographie.de.
  5. Grabstätte von Carl Spitzweg. Das historische Grabmal und das 1958 von der Stadt München gestiftete Grabmal. In: stiftung-historische-friedhoefe.de. Stiftung Historische Kirchhöfe und Friedhöfe in Berlin-Brandenburg;