Ernst Leistikow
Ernst Wilhelm Hermann Leistikow (geboren 23. Februar 1867 in Bromberg; gestorben 17. Februar 1933 in Posen) war ein deutsch-polnischer Kaufmann,[1] Likör-Fabrikant, Kunstsammler[2] und Papier-Künstler.
Der von ihm und seiner Frau Gertrud 1899 in Bromberg entwickelte „Leistikow'schen Ölmarmor“ (Kaiserliches Patentamt. Patentschrift Nr. 115201)[3], eine Variante des Marmorpapiers (historisch „Tunkpapier“[4]) wurde später in der Firma Peltzer & Co in Düren hergestellt.[3]
Verschiedene Blätter befinden sich in der Buntpapier-Sammlung des Deutschen Buch- und Schriftmuseums (DBSM).[5]

Sammlung Franz Bartsch; Deutsches Buch- und Schriftmuseum
12 Blätter[3] von Ernst und Gertrud Leistikow, sogenannter „Fantasiemarmor“[6], d. h. ein gezogener Marmor, z. T. auf in der Masse gefärbtem Papier hergestellt, wurden von dem Bibliophilen und Papiersammler Franz Bartsch erworben und mit seiner Sammlung von ihm testamentarisch dem Leipziger Buchmuseum vermacht. Die Blätter sind alle mit 1899 Bromberg sowie "G. u. E. Leistikow" oder "G. und Ernst Leistikow" gezeichnet.[7] In der Buntpapiersammlung Ernst Seegers im Deutschen Buch- und Schriftmuseum befinden sich ebenfalls Ölmarmorpapiere, die mit "Leistikow" signiert sind.[5]
Leistikow starb 1933 in Posen im Alter von knapp 66 Jahren.[1]
Familie
Durch Leistikows Heirat am 8. Oktober 1894[1] mit der Fotografin Gertrud Marschalk (1872–1951) wurde Leistikow mit der Familie um den Dichter Emil Strauß und den Schriftsteller Gerhart Hauptmann verschwägert.[8] Seine Ehe wurde jedoch schon im Jahr 1900 wieder geschieden.[2]
Einzelnachweise
- ↑ a b c Ernst Ziesche: Heimann, Gertrud, in ders.: Der Manuskriptnachlass Gerhart Hauptmanns, Bd. 1: GH Hs / 1 - 230, Wiesbaden: Harrassowitz 1977, ISBN 978-3-447-01871-5 und ISBN 3-447-01871-2, S. 254; Google-Books
- ↑ a b Leistikow, Ernst in der Deutschen Biographie
- ↑ a b c Franz Bartsch: Papiersammler aus Wien. Rekonstruktion seiner Ausstellung Stuttgart 1909. Katalog und Begleitmaterialien zur gleichnamigen Ausstellung im Deutschen Buch- und Schriftmuseum vom 5. Februar bis 18. April 1998. Leipzig, Frankfurt am Main, Berlin 1998, S. 35.
- ↑ Marmoriertes Papier. Arbeitskreis Buntpapier, abgerufen am 6. Juni 2025.
- ↑ a b Angaben nebst Querverweisen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- ↑ o. V.: Papierhistorische Sammlungen / ... / Die Sammlung Bartsch / Bildergalerie Sammlung Bartsch, interaktiv auswählbares Muster 7
- ↑ Franz Bartsch: Papiersammler aus Wien. Rekonstruktion seiner Ausstellung Stuttgart 1909, Katalog und Begleitmaterialien zur gleichnamigen Ausstellung im Deutschen Buch- und Schriftmuseum vom 5. Februar bis 18. April 1998. Leipzig, Frankfurt am Main, Berlin 1998, S. 4.
- ↑ Thomas Diecks: Strauß, Emil Josef. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 25, Duncker & Humblot, Berlin 2013, ISBN 978-3-428-11206-7, S. 505–507 (Digitalisat).