Dietrich von Stade (Archivar)

Dietrich von Stade (der Ältere) (* 13. Oktober 1637 in Stade; † 19. Mai 1718 in Bremen) war ein deutscher Archivar und Germanist.[1]

Leben und Wirken

Dietrich von Stade besuchte das Gymnasium in Stade. Im Jahre 1658 begann er an der Universität Helmstedt das Studium in den Fächern Evangelische Theologie, Rechtswissenschaft und Geschichte. 1661 setzte er sein Studium an der Universität Uppsala fort. Von 1662 bis 1667 arbeitete er als Privatsekretär des schwedischen Reichsrats Svante Banér in Stockholm und Privatlehrer für dessen Sohn Gustav Carl. Anschließend setzte er sein Studium an der Universität Uppsala fort und widmete sich vor allem der Geschichtswissenschaft und den nordischen Sprachen.

1668 kehrte er nach Stade zurück und übernahm ein Verwaltungsamt in den damaligen Herzogtümern Bremen und Verden und zwar als Konsistorial-Sekretär. Dieses Amt hatte Dietrich von Stade bis 1711 inne, unterbrochen in der Zeit von 1675 bis 1680, als die Herzogtümer besetzt waren. Er nutzte diese Unterbrechung für wissenschaftliche Studien. 1711 wurde er zum königlich-schwedischen Regierungsarchivar ernannt. Ein Jahr später wurden die Herzogtümer erneut besetzt, diesmal von dänischen Truppen. Dietrich von Stade flüchtete nach Hamburg und lebte dann von 1713 bis zu seinem Tod in der Stadt Bremen.

Durch seine wissenschaftlichen Arbeiten, von denen nur einige zu seinen Lebzeiten im Druck erschienen, gehört Dietrich von Stade zu den ersten Vertretern des Faches Germanistik. Von seinen historischen Arbeiten ist insbesondere die erste Geschichte der Herzogtümer von Bremen und Verden zu nennen, die allerdings erst 1877 veröffentlicht wurde.

Zu seinen Söhnen gehört vor allem der Diplomat Dietrich von Stade (der Jüngere).

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Specimen lectionum antiquarum Francicarum ex Otfridi Monachi Wizanburgensis libris evangeliorum atque aliis christianae Germanicae verteris monumentis antiquissimis, collectum. Brummer, Stade 1708 (Volltext).
  • Manuale Ecclesiasticum oder Kirchen-Hand-Buch. Brummer, Stade 1710 (Volltext).
  • Kurtze, richtige Erläuter- und Erklärung Etlicher Deutschen Wörter, Deren sich der theure Mann Gottes, Doct. Martin. Luther, sel. Gedächtniß, IDn Ubersetzung der Der Bibel in die Deutsche Sprache, gebrauchet. Holwein, Stade 1711 (3. Aufl. Saurmann, Bremen 1737) (Volltext).
  • Die Beschreibung der beyden Hertzogthümer Bremen und Vehrden und Specification aller und jeder darin belegenen Öhrter. In: Stader Archiv, Bd. 6 (1877), S. 12–72 (herausgegeben von K. E. H. Krause) (Volltext).

Literatur

Einzelnachweise

  1. Arend Mindermann: von Stade, Dietrich (der Ältere). In: Brage Bei der Wieden/Jan Lokers (Hrsg.): Lebensläufe zwischen Elbe und Weser. Ein biographisches Lexikon. Bd. 1. Landschaftsverband der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden, Stade 2002, S. 312–314, ISBN 3-931879-08-9; Edward Schröder: Stade, Dietrich von. In: Allgemeine Deutsche Biographie, Bd. 35 (1893), S. 353–355.