Deutsche Hausmärchen (J.W. Wolf)

Deutsche Hausmärchen ist eine Märchensammlung von Johann Wilhelm Wolf, die 1851 von je einem Verlag in Göttingen und Leipzig veröffentlicht wurde.

In der Vorrede des Buches schildert Wolf, die Sammlung mit seinem Schwager Wilhelm von Ploennies bei der Landbevölkerung im Odenwald begonnen zu haben, ehe ihnen einfiel, dass von Ploennies als Leutnant die Möglichkeit hatte, Soldaten auszufragen, die „Märchen, Sagen, Legenden, Beschwörungen, Aberglauben, Lieder“ wussten. Wolf weist darauf hin, dass diese den Stoff teils aus der Heimat mitbrachten, oder auch untereinander gehört hatten. Anscheinend war Wolf dabei mehr für die Märchen zuständig, von Ploennis für Lieder, und kehrte dann in den Odenwald zurück, wo er noch die Märchen Von der schönen Schwanenjungfer und Die eisernen Stiefel hörte. Wolf sammelte später in der Bergstraße weiter. Er nennt als Quellen einen Müller Gans in Jugenheim, einen Schmied Schmidt in Balkhausen und einen Zigeuner Bletz.

Seinen Quellen entsprechend, handeln viele Märchen von wandernden Soldaten. Oft sind Prinzessinnen samt Schloss ins Innere eines Berges verwünscht, zur Erlösung muss der Held nächtliche Qualen ausstehen. Einige Texte ähneln deutlich Grimms Märchen: Die Königstochter im Berge Muntserrat (Das Wasser des Lebens), Die schlechten Kameraden (Der Stiefel von Büffelleder), Die fünf Fragen (Der Teufel mit den drei goldenen Haaren), Die eisernen Stiefel (Der König vom goldenen Berg), Von der schönen Schwanenjungfer (Die Rabe), Die Zwerchpfeife (Bruder Lustig), Der Vogel Phönix (Der goldene Vogel), Das treue Füllchen (Der Eisenhans), Hans ohne Furcht (Märchen von einem, der auszog das Fürchten zu lernen), Der getreue Paul (Der treue Johannes), Vom Räuberhauptmann Hans Kühstock (Der Meisterdieb). Gegen Ende stehen einige Tiermärchen und Schwänke.

Inhalt

Die Sammlung umfasst 51 Texte, ausgearbeitet von Johann Wilhelm Wolf, mit Sternchen (*) markierte von Wilhelm von Ploennies:

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