Der Gendarm von St. Tropez
| Film | |
| Titel | Der Gendarm von St. Tropez |
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| Originaltitel | Le Gendarme de Saint-Tropez |
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| Produktionsland | Frankreich, Italien |
| Originalsprache | Französisch |
| Erscheinungsjahr | 1964 |
| Länge | 89 Minuten |
| Altersfreigabe |
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| Stab | |
| Regie | Jean Girault |
| Drehbuch | Richard Balducci, Jean Girault, Jacques Vilfrid |
| Produktion | René Pignères |
| Musik | Raymond Lefèvre |
| Kamera | Marc Fossard |
| Schnitt | Jean Michel Gautier |
| Besetzung | |
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| Chronologie | |
Der Gendarm von St. Tropez ist eine französische Filmkomödie mit Louis de Funès aus dem Jahr 1964 und der erste einer sechsteiligen Reihe von Filmen um den Gendarmen Ludovic Cruchot. Regie führte Jean Girault. Der Film startete am 27. Mai 1966 in den bundesdeutschen Kinos.
Handlung
Ludovic Cruchot, Gendarm in einem kleinen Bergdorf, wird befördert und nach Saint-Tropez versetzt. Als stellvertretender Revierchef zeigt der Maréchal des logis-chef (damals entsprechend Polizeihauptwachtmeister) vom ersten Tag an zwei Gesichter: Devot bis hin zur Unterwürfigkeit gibt er sich im Verhältnis zu seinem Vorgesetzten, Revierchef Gerber (im frz. Original Chef de Brigade im Rang Adjudant, also Polizeimeister). Die niederrangigen Angehörigen der kleinen Gendarmerie-Brigade kommandiert der zur Cholerik neigende Cruchot hingegen übertrieben streng: Von seinen Untergebenen erwartet er bedingungslose Unterordnung. Gegenüber ihnen, aber auch bei harmlosen Gesetzesbrechern zeigt er mitunter sogar Züge von Hinterhältigkeit. Alles in allem ist Cruchot ein kaum sympathisch zu nennender Zeitgenosse, der wie ein „Radfahrer“ nach oben buckelt und nach unten tritt.
Mit Feuereifer verfolgt der Gendarm die von ihm als schamlos angesehenen Nudisten, die an einem einsamen Strand ihrer Leidenschaft frönen. Nach mehreren vergeblichen Versuchen gelingt es ihm mit einem Geniestreich, eine ganze Gruppe davon zu verhaften und wie eine Schafherde zur Gendarmerie zu treiben.
Cruchot ist alleinerziehender Vater seiner heranwachsenden Tochter Nicole. Diese entwickelt sich in Saint Tropez – zum Entsetzen ihres Vaters – von der Provinzmaus zum kecken Teenager. Sie sucht Anschluss und findet neue, aber schnöselige Freunde. Um diesen zu gefallen, verschweigt sie, dass ihr Vater Polizist ist, und gibt stattdessen an, dass er der amerikanische Multimilliardär Archibald Ferguson, Besitzer der im Hafen liegenden Luxusyacht OLNICO, sei.
Diese Yacht ist jedoch zufälligerweise das Hauptquartier einer Gangsterbande, die gerade ein wertvolles Gemälde von Rembrandt van Rijn aus einem Museum geraubt hat. Es entstehen nun zahlreiche Wirrungen und Verwicklungen, an deren Ende Cruchot die Diebesbande dingfest machen kann.
Am Ende des Films findet zu Ehren der Gendarmen von Saint Tropez eine große Parade statt. Diese führt Cruchot in der Uniform eines Brigadegenerals an (vermutlich eine Anspielung der Filmemacher auf den damaligen französischen Staatspräsidenten De Gaulle, dessen letzter militärischer Rang jener eines Brigadegenerals war). Cruchots Tochter Nicole wird mit Mann und Kind (und mit schwarzer Perücke) gezeigt; all dies bleibt in den nachfolgenden Teilen der Filmreihe jedoch unberücksichtigt.
Kritiken
„[…] mäßiges Drehbuch, das durch die groteske Komik der Funès-Körpersprache gewinnt. (Wertung: 2½ von 4 möglichen Sternen = überdurchschnittlich)“
„Ganz auf Louis de Funès zugeschnittene Unterhaltung mit entsprechendem Klamaukanteil.“
„Im ganzen gesehen lustiger Farbfilm über die Ferienzeit in dem berühmten Saint Tropez. Der Hauptdarsteller ist für Komödienliebhaber sehenswert.“
Anmerkungen
Saint Tropez an der Côte d’Azur, schon vorher ein bekannter Anziehungspunkt für Künstler und Leute aus der High Society, bekam durch diese Filmreihe einen enormen Popularitätsschub.
Die ersten sechs Minuten im Bergdorf sind in Schwarzweiß; mit der Ankunft in Saint Tropez wechselt der Film in Farbe.
Das im Film verwendete Musikstück La Marche des Gendarmes wurde 2001 von der Band Edguy gecovert und in Frankreich als EP veröffentlicht.
Das Lied Douliou-douliou Saint-Tropez singt tatsächlich Geneviève Grad als Nicole. Es wurde für den Film geschrieben und erfolgreich als Single ausgekoppelt.
Für den deutschsprachigen Markt wurde der Film um sieben Minuten gekürzt. Spätere DVD- und Blu-ray-Veröffentlichungen sind ungekürzt; die nicht synchronisierten Stellen sind untertitelt.
In der deutschen Synchronfassung führen alle Gendarmen von Saint Tropez denselben Fantasie-Dienstgrad „Reviervorsteher“, von Revierchef Gerber über seinen Stellvertreter Cruchot bis hin zu den übrigen vier einfachen Gendarmen.
Der Gendarm (im frz. Original Maréchal des logis bzw. Polizeioberwachtmeister) Fougasse hat in der deutschen Fassung den Namen Stotair. Fougasse ist auch eine französische Brotspezialität, und als er sich vorstellt, antwortet Cruchot in der Originalversion: „Das wundert mich nicht.“ In der deutschen Version wird daraus ein Name, der wie „Stotter[er]“ klingt, und Cruchot antwortet: „Das habe ich gemerkt.“ Ab dem zweiten Gendarmen-Film heißt er auch in der deutschen Fassung Fougasse.
Als der Film im September 1964 in die französischen Kinos kam, war Louis de Funès bereits 50 Jahre alt. Jedoch wurde er erst durch diesen Film zu einem großen Star von internationalem Ruf.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 294.
- ↑ Der Gendarm von St. Tropez. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 4. Januar 2016.
- ↑ Evangelischer Filmbeobachter, Evangelischer Presseverband München, Kritik Nr. 119/1965.
