Das Doppelleben des Dr. Clitterhouse
| Film | |
| Titel | Das Doppelleben des Dr. Clitterhouse |
|---|---|
| Originaltitel | The Amazing Dr. Clitterhouse |
| Produktionsland | USA |
| Originalsprache | Englisch |
| Erscheinungsjahr | 1938 |
| Länge | 87 Minuten |
| Stab | |
| Regie | Anatole Litvak |
| Drehbuch | John Huston John Wexley |
| Produktion | Anatole Litvak Gilbert Miller (uncredited) |
| Musik | Max Steiner |
| Kamera | Tony Gaudio |
| Schnitt | Warren Low |
| Besetzung | |
– im Abspann nicht genannt –
| |
Das Doppelleben des Dr. Clitterhouse (im Original The Amazing Dr. Clitterhouse) ist eine US-amerikanische Krimi-Parodie von Anatole Litvak aus dem Jahre 1938. Das Drehbuch basiert auf einem von Barré Lyndon geschriebenen erfolgreichen Broadway-Stück, das dort drei Monate lief. Die Hauptrollen im Film sind besetzt mit Edward G. Robinson, Claire Trevor, Humphrey Bogart und Allen Jenkins. Der titelgebende Dr. Clitterhouxe will verstehen, wie sich ein Dieb fühlt und taucht deshalb in die Welt des Verbrechens ein – aus rein wissenschaftlichen Beweggründen, wie er vorgibt.
Die Erstaufführung des Films in Deutschland fand am 8. Juli 1978 im deutschen Fernsehen im Programm der ARD statt, die den Film mit folgenden Worten ankündigte: „Die Komödie ist ein mit viel Raffinement destillierter Nachtrag auf die große Zeit der Gangsterfilme in den 30er Jahren: Robinson, der Gangsterkönig von einst, hat sich zum Gentleman-Verbrecher verbessert; die Moral ‚Crime doesn’t pay‘ wird nicht, wie einst in den Gangsterfilmen, als nachträgliche Beteuerung an eine gloriose Karriere angeklebt, sondern ergibt sich ganz allmählich aus der Handlung.“[1]
Handlung
Dr. Clitterhouse, Arzt der oberen Zehntausend in New York, will die medizinischen Gesichtspunkte verbrecherischen Verhaltens untersuchen, um so Einblicke in die Physiologie eines Verbrechers und dessen Psyche zu gewinnen. Dafür führt er Selbstversuche durch, bei denen er gewagte Raubzüge ausführt und währenddessen und auch danach seinen Blutdruck, Puls und seine Temperatur misst. Vier große Juwelendiebstähle glücken ihm, da er als Arzt viel Umgang und leichten Zugang zu den Reichen hat. Von einem seiner Patienten, Inspektor Lewis Lane, erfährt er von dem größten Hehler der Stadt, Joe Keller. Clitterhouse sucht ihn auf, um sein Diebesgut zu verkaufen, findet aber heraus, dass besagter Hehler eine Frau namens Jo ist. Der Doktor kann Jo und den Dieb Rocks Valentine für sich einnehmen und tritt der Räuberbande bei.
Dr. Clitterhouse gibt vor, für sechs Wochen nach Europa zu reisen. In seinem Doppelleben wird er „Professor“ genannt. Er beginnt, die Führerschaft der Bande an sich zu reißen und Jos Bewunderung zu erlangen, was Rocks gegen ihn aufbringt. Bei einem Raub in einem Pelzlager wird Clitterhouse von Rocks in ein Kühllager gesperrt. Doch Bandenmitglied Butch, der von Jo beauftragt wurde, den Professor zu beschützen, befreit den Arzt.
Nach den sechs Wochen seiner vorgegebenen Reise will Clitterhouse das Experiment beenden, zumal er genug Ergebnisse hat. Dabei findet Rocks die wahre Identität des Arztes heraus und versucht ihn zu erpressen. Rocks will erreichen, dass Clitterhouse weiterhin die Raubzüge plant und Risiken eingeht, aber er, Rocks, den Großteil der Beute behält. Clitterhouse, von Rocks an der Veröffentlichung seiner Studien gehindert, erkennt, dass er das schlimmste Verbrechen, Mord, noch nicht untersucht hat. Mit einem vergifteten Drink tötet er Rocks und beobachtet ungerührt dessen Sterben. Jo hilft ihm, die Leiche in einem Fluss zu versenken, dennoch wird sie von der Polizei gefunden und das Gift im Körper entdeckt.
Nachdem das Abhören eines Gespräches von Jo die Polizei auf die richtige Fährte führt, wird Dr. Clitterhouse von seinem Freund Lane verhaftet. Vor Gericht verteidigt sich der Arzt, indem er angibt, alles aus wissenschaftlichen Beweggründen getan zu haben. Er bezeichnet sich als geistig gesunden Mann, der zu seinen Taten stehen und auch der Todesstrafe gelassen entgegensehen werde. Das wiederum bestärkt die Geschworenen in der Meinung, Clitterhouse sei geistig gestört, denn jemand, der so argumentiere, müsse verrückt sein. Clitterhouse wird freigesprochen. Als daraufhin Tumult im Gerichtssaal ausbricht und der Vorsteher der Jury zusammenbricht, wird nach einem Arzt gerufen. Clitterhouse beobachtet das Geschehen mit größter Aufmerksamkeit.
Produktion
Produktionsnotizen
Synchronfirma: Berliner Synchron GmbH Wenzel Lüdecke, Berlin, Dialogbuch: Hans-Bernd Ebinger, Dialogregie: Dietmar Behnke[2]
| Figur | Darsteller | Deutscher Sprecher |
|---|---|---|
| Dr. T. S. Clitterhouse | Edward G. Robinson | Harald Juhnke |
| Jo Keller | Claire Trevor | Helgard Bruckhaus |
| ‚Rocks‘ Valentine | Humphrey Bogart | Joachim Kemmer |
| Okay | Allen Jenkins | Rolf Marnitz |
| Inspektor Lane | Donald Crisp | Hans W. Hamacher |
| Schwester Randolph | Gale Page | Marianne Lutz |
| Richter | Henry O’Neill | Horst Schön |
| Staatsanwalt | John Litel | Eric Vaessen |
| Grant | Thurston Hall | Kurt Mühlhardt |
| Butch | Maxie Rosenbloom | Ronald Nitschke |
| Tug | Ward Bond | Friedrich Georg Beckhaus |
| Candy | Billy Wayne | Manfred Grote |
| Lieutenant | Robert Homans | Otto Czarski |
| Vorsitzender der Geschworenen | Irving Bacon | Wolfgang Draeger |
| Assistenzarzt | Eric Stanley | Hermann Wagner |
| Geschworene | Vera Lewis | Inge Wolffberg |
| Geschworener | Lawrence A. Williams | Manfred Schuster |
| Millie | Mary Field | Gertie Honeck |
| Partygast | Edmund Mortimer | Manfred Schuster |
Gedreht wurde der Film ab Februar 1938 bis April 1938 von Warner Bros. in den Warner Brothers Burbank Studios in Burbank in Kalifornien in den Vereinigten Staaten. Clitterhouse war Anatole Litvaks zweiter Film für Warners.
Das Studio hatte einige Schwierigkeiten, die Filmrechte zu erhalten, dass Barré Lyndon die Kontrolle über die Filmrechte bei sich behielt und das Stück auf dem frei Markt anbot. Carl Laemmle junior, Paramount Pictures und MGM gaben ebenfalls Gebote für das Stück ab. Laut Var soll Laemmle das Stück für über 50.000 Dollar erstanden haben und es dann an Warner Bros. zurückverkauft haben mit der Bedingung, dass man Paul Muni für den Film Der Glöckner von Notre Dame ausleihen werde. Einer Nachricht im Citizen News zufolge war Ronald Colman die erste Wahl für die Rolle des Doc Clitterhouse. Fast alle Namen der Charaktere im Originalstück, auf dem der Film basiert, wurden verändert.[3]
Hintergrund
Bevor das Bühnenstück am Broadway gespielt wurde, lief es erfolgreich in London. Die Titelrolle wurde von Sir Cedrick Hardwicke gespielt. Ralph Richardson spielte die Rolle erfolgreich in London.
Susan Hayward spielte in ihrem zweiten Kino-Auftritt eine Patientin, die Szenen mit ihr wurden herausgeschnitten. In der Originalversion ist als Radiosprecher der spätere US-Präsident Ronald Reagan zu hören. Bevor er als Schauspieler arbeitete, war Reagan tatsächlich Radiosprecher. Max „Slapsie Maxie“ Rosenbloom war ein Boxer, der seinen Ruhm im Boxring nutzte, um eine Karriere beim Film anzustreben.
Viele der am Film beteiligten Personen waren Emigranten: Regisseur Anatole Litvak wurde in Kiew in der heutigen Ukraine geboren, Edward G. Robinson war gebürtiger Rumäne. Donald Crisp war, wie der Autor des Bühnenstücks Barré Lyndon, Brite. Curt Bois kam, wie der Art-Director Carl Julius (Jules) Weyl, aus Deutschland, Vladimir Sokoloff aus Russland. Der oscarprämierte Komponist Max Steiner wurde im ehemaligen Österreich-Ungarn geboren, der ebenso mit dem Oscar geehrte Kameramann Tony Gaudio in Italien.
Musikalischer Direktor des Films war Oscar-Preisträger Leo F. Forbstein. Als medizinischer Berater fungierte Dr. Leo Shulman, der insgesamt für sieben Filme als Berater tätig war. Humphrey Bogart äußerte später, dass die Rolle des ‚Rocks‘ Valentine eine seiner am wenigsten geliebten Rollen gewesen sei. Er sprach von dem Film sehr vulgär, indem er ihn als The Amazing Dr. Clitoris bezeichnete, und drückte so seine Verachtung aus. Der Bogart-Biograf Alan G. Barbour meinte zu Bogarts Rolle, seine grimassenschneidende Darstellung in diesem Film sei kaum erwähnenswert.[4] Robinson und Bogart drehten fünf Filme zusammen: Wem gehört die Stadt?|Bullets or Ballots (1936), Kid Kalahad (1937) mit Bette Davis, Brother Orchid (1940), Key Largo (1948) mit Lauren Bacall, Claire Trevor und Lionel Barrymore und eben The Amazing Dr. Clitterhouse. In diesem Film hat Bogart erstmals mit John Huston zu tun, der hier am Drehbuch mitarbeitete, und schon zwei Jahre später einen der populärsten Bogart-Filme inszenierte.[5]
Im britischen Fernsehen gab es zwei Verfilmungen des Bühnenstücks, 1947 mit Harold Warrender und 1962 mit Leo McKern in der Titelrolle.
Soundtrack
- The Last Rose of Summer, Text aus einem Gedicht von Thomas Moore, Musik: George Alexander Osborne,
gesungen von einer Sopranistin im Vorspann des Films - Eine kleine Nachtmusik von Wolfgang Amadeus Mozart; gespielt auf dem Grammophon
- I Wanna Go Back to Bali, Musik Harry Warren, gespielt im Radio
- How Dry I Am!, geschrieben von Irving Berlin, Refrain gesungen von Allen Jenkins als Signal
- Una voce poco fa, geschrieben von Gioachino Rossini aus Der Barbier von Sevilla
Veröffentlichung
Der Film hatte in den Vereinigten Staaten am 20. Juli 1938 in New York City Premiere. Am 30. Juli 1938 lief er dann allgemein in den Vereinigten Staaten an. In den nachfolgenden Ländern wurde er ebenfalls im Jahr 1938 veröffentlicht: Dänemark, Australien, Frankreich, Schweden und in Belgien (dort in Brüssel). In den Niederlanden war er erstmals 1939 zu sehen, ebenso wie in Belgrad in Jugoslawien. In Portugal wurde der Film 1941 erstmals veröffentlicht, in Singapur 1945. Am 2. Dezember 1956 wurde der Film erstmals im amerikanischen Fernsehen gezeigt. Veröffentlicht wurde der Film zudem in folgenden Ländern: Kanada, Kolumbien, Kroatien, Finnland, Griechenland, Ungarn, Indien, Italien, Japan, Mexiko, Norwegen, Polen, Rumänien, in der Sowjetunion, in Spanien, im Vereinigten Königreich und in Venezuela.
DVD-Veröffentlichung
Warner Home Video brachte am 21. November 2008 eine um 3 Minuten gekürzte Fassung des Filmes auf DVD heraus (Bildformat: 1.33:1 im PAL-System – Sprache / Tonformat: Deutsch, Englisch, Spanisch, Italienisch (Dolby Digital 1.0 Mono) – Ländercode: 2).[6]
Rezeption
Kritik
Der Film wurde in den Vereinigten Staaten überwiegend positiv ausgenommen. So nannte ihn die Variety einen unangefochtenen Gewinner und befand, dass Robinson in Höchstform sei und Bogarts Interpretation des Gangsterbosses erst erstklassig.[7]
Auf der Seite B2’s Movie Cave war zu lesen, dass The Amazing Dr. Clitterhouse ein unglaublicher Film sei, der riesigen Spaß mache. Robinson liefere in dem Film eine fantastische Leistung ab, seine Darstellung des Clitterhouse sei eine wahre Freude. Gelobt wurde auch das Drehbuch als hervorragend. Robinson habe darin einige der besten Dialoge, die man sich nur vorstellen könne. Auch die weitere Besetzung des Films sei stark. Bogart spiele seine Rolle perfekt und Claire Trevor sei ihn in ihrer Rolle ebenbürtig. Lob erfuhren auch die übrigen Darsteller.[8]
Cinecaps Digest sprach von einer seltsamen, aber amüsanten Kriminalgeschichte. Robinson sei in Topform, jedoch gehe die Unberechenbarkeit der ersten Szenen später in routinemäßigere Raub- und Erpressungsversuche über, gekrönt von einem weit hergeholten Gerichtsfinale.[9]
Der Kritiker Derek Winnert befasste sich auf seiner Seite mit dem Film, dem er vier Sterne gab. Er meinte, Robinson habe großen Spaß an Sir Cedric Hardwickes Bühnenrolle als Dr. Clitterhouse. Das geniale Stück von Barré Lyndon werde vom Team von Warner Bros. einer gelungenen Neuinterpretation unterzogen. Mit einem geschickten Drehbuch von John Huston und John Wexley, einer gewandten Regie und einem geschickten Schauspiel sei The Amazing Doctor Clitterhouse ein völlig ungewöhnlicher Erfolg.[10]
Stuart Galbraith führte bei DVD Talk aus, dass die Prämisse des Films zu ungeheuerlich sei, um glaubwürdig zu sein. Für ihn war Robinson, obwohl ernsthaft, eine klägliche Fehlbesetzung. Jedoch mache die Lächerlichkeit der Geschichte und der Schauspieler den Film unterhaltsam. Galbraith kam darauf zu sprechen, dass angeblich Ronald Colman für die Rolle gewollt gewesen sei, was seiner Meinung nach auch eine wesentlich bessere Wahl gewesen wäre, doch sei Robinson ein zu guter Schauspieler, um trotz seiner Unangemessenheit eine schlechte Leistung abzuliefern. Bogart spiele die typische Gangsterrolle, die ihn in dieser Zeit geplagt habe. Das vielleicht Interessanteste an dem Film sei, wie er dem Hollywood Production Code, der 1938 in vollen Gange gewesen sei, gewissermaßen umgehe, indem eine Hauptfigur, die mehrere Raubüberfälle und einen besonders kaltblütigen Mord begehe, praktisch ungeschoren davonkomme.[11]
Erik Lundegaard bewertete den Film auf seiner Seite und meinte, der Filmtitel habe ihn fasziniert; er sei einfach so bizarr. Bogart möge abweisend gewirkt haben, aber insgesamt mache der Film viel Spaß, mit einer großartigen Leistung von Robinson. Die Glanzleistung des Films bestehe aus dem Drehbuch, der Regie und Robinsons Leistung.[12]
Auf der Seite FilmFanatic war zu lesen, dass dieser ungewöhnliche, komödiantische Krimi eines der ewigen Dilemmans der Wissenschaft behandle: Wie weit sollten wir gehen, um mehr über den menschlichen Geist und Körper zu erfahren? Das Office for Protection of Human Subjects jeder Universität hätte einiges zu Dr. Clitterhouses Methoden zu sagen, doch seine eklatante Missachtung solcher Konventionen liefere den erzählerischen Stoff des Films. Es stelle sich die Frage: Wie weit werde Clitterhouse (was für ein Name!) gehen und wann – oder besser gesagt: wie – werde er gefasst? Edward G. Robinson schlage bewundernswert in der Titelrolle. Auf die Frage, ob man diesen Film gesehen habe müsse, lautete die Antwort: Nein, obwohl der Film auf einer faszinierenden Prämisse basiere, sei er für Filmfans kein Muss.[13]
Frank Showalter befasste sich bei Frank’s Movie Log mit dem Film, dem er 3½ von 5 möglichen Sternen gab. Showalter meinte vordergründig hätten die Filmemacher die Geschichte als reinen Warner-Gangsterfilm inszeniert und dabei die Stärken der Stars Robinson und Bogart ausgespielt, doch unter der Oberfläche hätten die Drehbuchautoren John Wexley und John Huston eine nette schwarze Komödie mit Robinson als verrücktem Wissenschaftler erschaffen. Der Film leide z war unter einem eher unglücklichen Titel, aber die knackigen Dialoge (wahrscheinlich das WErk von Huston) und die rasante Regie machten den Film zu einem unterhaltsamen Erlebnis.[14]
Der Filmkritiker Dennis Schwartz sprch von einem weit hergeholten, aber unterhaltsamen Komödien-/Gangstermelodram über einen angesehenen Arzt und Psychiaterforscher der Park Avenue. Schwartz führte weiter aus, der Film sei von den Kritikern gut aufgenommen worden und habe gut Kasse gemacht.[15]
Im Classic Film Guide wurde ausgeführt, dass die schauspielerischen Leistungen der drei Hauptdarsteller (Robinson, Trevor und Bogart) besonders gut seien.[16]
Das Lexikon des internationalen Films lobte: „Geistreiche Parodie auf Gangsterfilme der 30er Jahre. Flüssig inszeniert und bis in die Nebenrollen (außer dem enttäuschenden Bogart) hervorragend besetzt.“[17]
Der Kritiker des Fernsehmagazins Prisma hingegen lobte ausdrücklich die Darstellung Bogarts und schrieb: Edward G. Robinson und der junge Humphrey Bogart stehen sich in dieser amüsanten Kriminalkomödie gegenüber, die das ‚Dr. Jekyll und Mr. Hyde‘-Thema im Gangstermilieu ansiedelt. Bogart gibt mit seiner Darstellung eines kaltblütigen Gangsters ein Musterbeispiel purer Bosheit.[18]
Die Redaktionskritik der Filmzeitschrift Cinema lautete, der Film stelle eine „der frühesten Satiren auf den typischen Hollywood-Gangsterfilm der Schwarzen Serie, mit vortrefflichen Schauspielern besetzt und einfallsreich inszeniert“ dar. Barré Lyndons Stück seiner seinerzeit „in England, wo es zuerst aufgeführt“ worden sei, „und später auch am Broadway ein großer Erfolg“ gewesen. „Allen Unkenrufen zum Trotz (eine befriedigende Verfilmung des Stückes wurde von Experten als unmöglich eingeschätzt)“ habe das Ergebnis „die skeptischen Kritiker überzeugt, die den Streifen als unterhaltende Satire und wunderbaren Film“ bezeichnet hätten.[19]
Auszeichnungen
1938: Photoplay Award
- Gewinner des Photoplay Award in der Kategorie „Bester Film des Monats September“
- Gewinner des Photoplay Award in der Kategorie „Beste schauspielerische Leitung des Monats September Edward G. Robinson“
Nachwirkung
Das Screen Guild Theatre strahlte am 2. November 1941 eine dreißigminütige Radioadaption des Films aus, in der Edward G. Robinson und Humphrey Bogart ihre Filmrolle wiederum spielten. Der Film erhielt von der National Legion of Decency die Bewertung B – teilweise moralisch verwerflich.
Weblinks
- Das Doppelleben des Dr. Clitterhouse bei IMDb
- Das Doppelleben des Dr. Clitterhouse Abb. 8 verschiedener Kinoplakate aus den USA, Frankreich und Italien
- Das Doppelleben des Dr. Clitterhouse kino.de
- Warner Gangsters Collection, Vol. 4 dvdbeaver.com (inklusive diverser Filmbilder)
- The Amazing Dr. Clitterhouse (1938) Photos & Video bei Turner Classic Movies (TCM; von Deutschland aus derzeit nicht abrufbar)
Einzelnachweise
- ↑ Filmprogramm 196, Dezember 1988: Das Doppelleben des Dr. Clitterhouse,
Redaktion: Uwe Wiedleroither, Stuttgart, E. + H. Müller und Werner Rabe, ebenfalls Stuttgart, S. 5. - ↑ Das Doppelleben des Dr. Clitterhouse in der Deutschen Synchronkartei
- ↑ The Amazing Doctor Clitterhouse catalog.afi.com (englisch)
- ↑ Alan G. Barbour: Humphrey Bogart. Seine Filme – Sein Leben.
In: Heyne Filmbibliothek Nr. 32/1. 6. Auflage. Heyne, München 1973 (deutsche Erstausgabe 1984); ISBN 3-453-86001-2, S. 72. - ↑ Wolfgang Fuchs: Humphrey Bogart Kult-Star. Eine Dokumentation,
Benedikt Taschen Verlag GmbH & Co. KG, Köln, 1986. ISBN 3-8228-0032-5, S. 45. - ↑ Das Doppelleben des Dr. Clitterhouse uncut.at inklusive Abb. DVD-Hülle
- ↑ The Amazing Doctor Clitterhouse tcm.com Articles&Reviews. Abgerufen am 9. September 2025.
(derzeit von Deutschland aus nicht abrufbar). - ↑ The Amazing Dr. Clitterhouse (1938) b2moviecave.blogspot.com (englisch), 21. September 2017. Abgerufen am 9. September 2025.
- ↑ The Amazing Dr. Clitterhouse (1938) cinecapsdigest.wordpress.com (englisch) 63/100. Abgerufen am 9. September 2025.
- ↑ Derek Winnert: Der unglaubliche Dr. Clitterhouse **** (1938, Edward G. Robinson, Humphrey Bogart, Claire Trevor, Allen Jenkins, Donald Crisp) – Filmklassiker-Kritik 5069 derekwinnert. com (englisch), 26. Februar 2017. Abgerufen am 9. September 2025.
- ↑ Stuart Galbraith: The Amazing Dr. Clitterhouse dvdtalk.com (englisch), 21. Oktober 2008. Abgerufen am 9. September 2025.
- ↑ Erik Lundegaard: Movie Review: The Amazing Dr. Clitterhuse (1938) eriklundegaard.com (englisch), 5. Juni 2020. Abgerufen am 9. September 2025.
- ↑ The Amazing Dr. Clitterhouse (1938) filmfanatic.com (englisch), 20. Dezember 2006. Abgerufen am 9. September 2025.
- ↑ Frank Showalter: The Amazing Dr. Clitterhouse franksmovielog.com (englisch). Abgerufen am 9. September 2025.
- ↑ Dennis Schwartz: The Amazing Dr. Clitterhouse dennisschwartzreviews.com (englisch), 1. August 2010. Abgerufen am 9. September 2025.
- ↑ The Amazing Dr. Clitterhouse (1938) – full review! classicfilmguide.com, 29. August 2014 (englisch). Abgerufen am 9. September 2025.
- ↑ Das Doppelleben des Dr. Clitterhouse. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
- ↑ Das Doppelleben des Dr. Clitterhouse. In: prisma. Abgerufen am 20. Juni 2021.
- ↑ Das Doppelleben des Dr. Clitterhouse. In: cinema. Abgerufen am 9. September 2025.