Internationales Dokumentarfilmfestival München 2025

Daniel Sponsel

Adele Kohout

Das 40. Internationale Dokumentarfilmfestival München (auch DOK.fest München) fand vom 7. bis 18. Mai 2025 in Münchner Kinos statt und stellte 105 Dokumentarfilme vor. Zudem wurden ausgewählte Filme online vom 12. bis 25. Mai gezeigt. Die Eröffnung fand am 7. Mai im Deutschen Theater mit dem Film Friendly Fire statt.^[1] Erstmals fand parallel vom 8. bis 12. Mai 2025 das DOK.fest Augsburg statt.^[2]

Vom 16. Dezember 2024 bis zum 31. Januar 2025 konnten Filme für das Filmfestival eingereicht werden.^[3] Am 12. Februar 2025 wurde bekanntgegeben, dass der bisherige Leiter des Festivals Daniel Sponsel zum Präsidenten der Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF) berufen wurde.^[4][5] Er soll seine neue Stelle zum 1. Oktober 2025 antreten, leitete aber noch die 40. Ausgabe des Festivals.^[1] Zur neuen Leiterin wurde die bisherige Stellvertreterin Adele Kohout ernannt.^[6]

Nach Angaben des Festivals fand am 29. April eine Pressekonferenz statt.^[1] Das DOK.fest München wurde von der Filmförderungsanstalt in die förderfähigen Festivals aufgenommen und so erhielt der Gewinnerfilm der Hauptkategorie 50.000 Referenzpunkte.^[7] Die Hauptpreise wurden von „Viktor“ in „Viktoria“ umbenannt.^[8]

Der Eröffnungsfilm war Friendly Fire von den Regisseuren Klaus Fried und Julia Albrecht. Darin arbeitet Fried die Beziehung zu seinem Vater, dem österreichischen Lyriker Erich Fried, auf. Die Eröffnung fand am Abend des 7. Mai im Deutschen Theater statt und war Teil der Reihe „Ganz großes Kino“. Die Moderation übernahm die BR-Moderatorin Christina Wolf.^[9]

Parallel zur Jubiläumsausgabe fand von 29. April bis zum 25. Mai 2025 eine Ausstellung im Gasteig HP8 statt. Dort wurden Eindrücke der letzten Jahre und die Festivalposter gezeigt. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit der Münchner Stadtbibliothek und der Münchner Volkshochschule.^[7][10]

In den Spielstätten und online erreichte das DOK.fest rund 55.500 Menschen.^[11]

Es wurden 105 Filme aus 58 Ländern in neuen, thematisch fokussierten Reihen gezeigt.^[10][12]

Bereits am 14. März 2025 wurden die Filme der Retrospektive bekanntgegeben, vier Highlights des DOK.fest München aus vier Jahrzehnten:^[7]

Die Verleihung der Hauptpreise fand am 17. Mai 2025 statt. Im Anschluss wurden die Gewinner des Hauptwettbewerb und des Publikumspreises im Amerika-Haus gezeigt.^[13]

Der Hauptwettbewerb des DOK.fest vergab den VIKTORIA-Preis (bis 2024 VIKTOR). Er wurde vom Bayerischen Rundfunk in Höhe von 10.000 Euro gestiftet.^[14] Es gewann Silent Observers von Regisseurin Eliza Petkova.^[15]

• nominiert:
  • Friendly Fire, Regie: Klaus Fried
  • It Happened On Our Ground, Regie: Avner Faingulernt
  • Solidarity, Regie: David Bernet
  • Blame, Regie: Christian Frei
  • The Helsinki Effect, Regie: Arthur Franck
  • Fiume o Morte!, Regie: Igor Bezinović
  • Archeology of Light, Regie: Sylvain L’Esperance
  • The Invisible Contract, Regie: Luciana Kaplan
  • Azza, Regie: Stefanie Brockhaus
  • Trains, Regie: Maciej Drygas
  • Ice Grave, Regie: Robin Hunzinger
  • In Hell with Ivo, Regie: Kristina Nikolova

Der Preis für den deutschen Wettbewerb in Höhe von 7500 Euro wurde von Sky gestiftet. Nominiert waren Filme mit Themen im deutschsprachigen Raum.^[16] Es gewann Wir erben von Regisseur Simon Baumann.^[15]

• nominiert:
  • Im Osten was Neues, Regie: Loraine Blumenthal
  • Soldaten des Lichts, Regie: Julian Vogel
  • Vom Traum, unsinkbar zu sein, Regie: Tom Fröhlich
  • (K)einen Ton sagen, Regie: Georg Lembergh
  • Spaltung, Regie: João Pedro Prado
  • Ein Leben in Farbe, Regie: Axel Stasny
  • Cleaning & Cleansing, Regie: Thomas Fürhapter
  • Ping Pong Paradise, Regie: Jonas Egert
  • Das fast normale Leben, Regie: Stefan Sick

In diesem Wettbewerb waren Filme über instabile Länder nominiert und der Preis in Höhe von 5000 Euro wurde von der Petra-Kelly-Stiftung gestiftet.^[17] Es gewann Rashid, l’enfant de Sinjar von Regisseurin Jasna Krajinovic.^[15]

• nominiert:
  • How to Build a Library, Regie: Maia Lekow
  • The Promise, Regie: Daan Veldhuizen
  • We Live Here, Regie: Zhanana Kurmasheva
  • La Cham, Regie: Ana Ts’uyeb
  • Widow Champion, Regie: Zippy Kimundu
  • Writing Hawa, Regie: Najiba Noori
  • 9-Month-Contract, Regie: Ketevan Vashagashvili
  • Marriage Cops, Regie: Shashwati Talukdar
  • The Tree of Authenticity, Regie: Sammy Baloji

Am 26. Februar wurde eine Shortlist von Nominierten für den Deutschen Dokumentarfilm-Musikpreis veröffentlicht.^[18] Gewonnen hat die Komponistin Mirjam Skal für den Film Vracht.^[19]

• nominiert:
  • Immortals, Regie: Maja Tschumi
  • Kein Land für Niemand, Regie: Maik Lüdemann
  • Das Lied der Anderen, Regie: Vadim Jendreyko
  • Sabat, Regie Anna Maria Beeck
  • Ping Pong Paradise, Regie Jonas Egert

Am 6. März wurde die Shortlist der Nominierten für den All-inclusive-Award veröffentlicht. Die Sektion wurde 2025 erstmals vergeben, war mit 5.000 Euro dotiert und wurde von der „Werksviertel-Mitte-Stiftung“ gestiftet.^[20] Nominiert waren Filmemacher mit Behinderungen oder inklusive Filmteams.^[21] Patrice: The Movie von Ted Passon, Patrice Jetter und Kyla Harris konnte den Preis gewinnen.^[22]

• nominiert:
  • Chronisch Ignoriert, Regie: Daniela Schmidt-Langels, Sibylle Dahrendorf
  • Friendly Fire, Regie: Klaus Fried
  • Life After, Regie: Reid Davenport
  • Loud Love, Regie: Wang Bing
  • The Stimming Pool, Regie: Sam Chown Ahern, Georgia Bradburn, Benjamin Brown, Robin Elliott-Knowles, Lucy W (The Neurodiverse Collective), Steven Eastwood
  • Uma em mil, Regie: Jonatas Rubert, Tiago Rubert

Am 11. März wurde die Shortlist der Nominierten für den Preis der SOS-Kinderdörfer bekannt gegeben. Der Preis wurde vom Produktionsunternehmen „B.O.A Videofilmkunst“ gestiftet und beträgt 3000 Euro. In der Sektion wurden Filme gezeigt, die die Perspektive von Kindern sichtbar macht.^[23] Der Preis ging an den Film Rashid, l’enfant de Sinjar von Jasna Krajinovic, da es „ein bewegender Dokumentarfilm über Widerstandskraft und die Frage, was Heimat bedeutet“ sei.^[24] Die Jury schrieb, „Die Kombination aus besonders starker Autorinnenleistung, beeindruckender Kameraarbeit und einem berührenden, ungeschönten Blick auf menschliche Schicksale führt zu einem Film, der sowohl künstlerisch als auch gesellschaftlich von hoher Relevanz ist“.^[24][15]

• nominiert:
  • Afterwar, Regie: Birgitte Stærmose
  • Das fast normale Leben, Regie: Stefan Sick
  • My Sweet Land, Regie: Sareen Hairabedian
  • The Mountain Won’t Move, Regie: Petra Seliškar

Am 28. März 2025 wurden die Nominierten für den Produktionspreis bekanntgegeben. Dieser wurde von der Verwertungsgesellschaft der Film- und Fernsehproduzenten (VFF) in Höhe von 7500 Euro gestiftet.^[25] Den Preis gewannen die Produzentinnen Ulla Lehmann und Andrea Roggon für den Film Das fast normale Leben.^[26]

• nominiert:
  • Bärbel Bohley – Tagebuch einer Auflehnung, Produktion: Fosco Dubini
  • Fritz Litzmann, mein Vater und ich, Produktion: Aljoscha Pause
  • Im Osten was Neues, Produktion: Gregor Streiber, Friedemann Hottenbacher
  • Soldaten des Lichts, Produktion: Karoline Henkel, Jasper Ph. Mielke, Arto Sebastian, Julian Vogel
  • Vom Traum unsinkbar zu sein, Produktion: Wiebke Possehl, Roland Possehl

Am 28. März wurden die Nominierten für den DOK.edit Award bekanntgegeben. Dieser wurde von Adobe gestiftet und war mit 5000 Euro dotiert.^[27] Den Preis gewann der Filmeditor Timo Langer für den Film A Sudden Glimpse to Deeper Things.^[28]

• nominiert:
  • È a questo Punto che nasce il Bisogno di fare Storia, Schnitt: Constanze Ruhm, Hannes Böck
  • Friendly Fire, Schnitt: Julia Albrecht
  • Ping Pong Paradise, Schnitt: Anja Pohl
  • The Helsinki Effect, Schnitt: Arthur Franck
  • Trains, Schnitt: Rafał Listopad

Der Studentenpreis wird vom Produktionsunternehmen „megaherz“ in Höhe von 3000 Euro gestiftet. Nominiert waren studentische Filmemacher.^[29] Es gewann Woman/Mother von Regisseurin Klara Harden. Der Film The Disappearance Of Our Moments von Regisseurin Ahmad Siyar Noorzad erhielt eine lobende Erwähnung durch die Jury.^[15]

• nominiert:
  • Sabat, Regie: Anna Maria Beeck
  • Yumi – The Whole World, Regie: Felix Golenko
  • Vracht, Regie: Max Carlo Kohal
  • Spring in Kangiqsualujjuaq, Regie: Marie Zrenner
  • So ist das Leben und nicht anders, Regie: Lenia Friedrich
  • Accidental Animals, Regie: Felix Klee
  • Ready to Die, Regie: Basilio Maritano Sailer
  • Primadonna Or Nothing, Regie: Juliane Sauter
  • The Thoughts of Our Ancestors, Regie: Kokutekeleza Musebeni

Der Publikumspreis in Höhe von 2000 Euro wurde vom Bayerischen Rundfunk und 3sat gestiftet.^[30] Es gewann Writing Hawa von den Regisseuren Najiba Noori und Rasul Noori.^[15]

Der DOK.education Dokumentarfilmwettbewerb für junge Menschen fand zum elften Mal statt.^[31] Die Jury wurde am 17. Februar 2025 bekanntgegeben: Katharina Köster (Dokumentarfilmemacherin), Fritz Espenlaub (KI-Experte, Referent bei BR-macht-Schule), Elisabeth Wenk (Festivalleitung Goldener Spatz – Deutsches Kinder Medien Festival) und Aimée Vollmer (Schülerin und ehemalige Gewinnerin des Jugendfilmwettbewerbs). Einreichungen waren bis zum 1. April möglich.^[32] Die Preisstifter sind der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband e.V. und die Beisheim-Stiftung. Es wurden Preise im Gesamtwert von 1.100 Euro verliehen.^[33] Neben dem Wettbewerb fanden Workshops für Kinder und Jugendliche statt.

Commons: Internationales Dokumentarfilmfestival München 2025 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Offizielle Website
• DOK.fest München bei filmportal.de

1. ↑ ^{a b c} Abschied nach dem 40. DOK.fest München: Daniel Sponsel wird Präsident der HFF. DOK.fest München, abgerufen am 4. März 2025. 
2. ↑ DOK.fest München. Abgerufen am 28. Mai 2025. 
3. ↑ DOK.digital 2025 Call for Entries. Bayerische Landeszentrale für neue Medien, 16. Dezember 2025, abgerufen am 4. März 2025. 
4. ↑ Jette Beyer: Der Hochschulrat der HFF München wählt Daniel Sponsel zum Präsidenten der Hochschule für Fernsehen und Film München. Informationsdienst Wissenschaft, 12. Februar 2025, abgerufen am 4. März 2025. 
5. ↑ Bernhard Blöchl: HFF München: Daniel Sponsel wird neuer Präsident für die Filmhochschule. In: sueddeutsche.de. 12. Februar 2025, abgerufen am 6. März 2025. 
6. ↑ Adele Kohout wird neue Leiterin des DOK.fest München. DOK.fest München, 20. März 2025, abgerufen am 24. März 2025. 
7. ↑ ^{a b c} Das DOK.fest München wird 40: Die Jubiläumsausgabe ab 7. Mai 2025. 11. März 2025, abgerufen am 14. März 2025. 
8. ↑ Aus VIKTOR wird VIKTORIA. DOK.fest München, abgerufen am 3. April 2025. 
9. ↑ Festivaleröffnung. DOK.fest München, abgerufen am 3. April 2025. 
10. ↑ ^{a b} Bernhard Blöchl: Das Dok-Fest wird 40 - so wird gefeiert. 13. März 2025, abgerufen am 13. März 2025. 
11. ↑ So war unsere Jubiläumsedition! In: dokfest-muenchen.de. Mai 2025, abgerufen am 27. Mai 2025. 
12. ↑ 105 Filme aus 58 Ländern in 16 Reihen. DOK.fest München, abgerufen am 3. April 2025. 
13. ↑ Hauptpreisverleihung – DOK.fest München 2025. Abgerufen am 24. April 2025. 
14. ↑ VIKTORIA DOK.international Main Competition. DOK.fest München, abgerufen am 24. April 2025. 
15. ↑ ^{a b c d e f} Die Preisträger*innen des 40. DOK.fest München. Abgerufen am 18. Mai 2025. 
16. ↑ VIKTORIA DOK.deutsch Wettbewerb. DOK.fest München, abgerufen am 24. April 2025. 
17. ↑ VIKTORIA DOK.horizonte Competition – Cinema of Urgency. DOK.fest München, abgerufen am 24. April 2025. 
18. ↑ Sechs Filme für den Musikpreis nominiert. Shortlist für den Deutschen Dokumentarfilm-Musikpreis. DOK.fest München, 26. Februar 2025, abgerufen am 4. März 2025. 
19. ↑ Vracht gewinnt Deutschen Dokumentarfilm-Musikpreis 2025. DOK.fest München, 20. März 2025, abgerufen am 24. März 2025. 
20. ↑ All inclusive Award: Die Nominierten. DOK.fest München, 6. März 2025, abgerufen am 6. März 2025. 
21. ↑ Die Werksviertel-Mitte Stiftung und das DOK.fest loben den „all-inclusive-Award 2025“ aus! – Werksviertel-Mitte. 11. Dezember 2024, abgerufen am 6. März 2025. 
22. ↑ PATRICE: THE MOVIE gewinnt den ersten all inclusive Award 2025. DOK.fest München, abgerufen am 17. Mai 2025. 
23. ↑ Fünf Filme für den DOK.fest-Preis der SOS-Kinderdörfer weltweit 2025 nominiert. DOK.fest München, 11. März 2025, abgerufen am 11. März 2025. 
24. ↑ ^{a b} epd: SOS-Kinderdörfer-Preis für Film über Jungen im Nordirak | Sonntags. Abgerufen am 17. Mai 2025. 
25. ↑ Die Shortlist des VFF Dokumentarfilm-Produktionspreis 2025. DOK.fest München, 28. März 2025, abgerufen am 28. März 2025. 
26. ↑ DAS FAST NORMALE LEBEN gewinnt VFF Dokumentarfilm-Produktionspreis 2025. DOK.fest München, abgerufen am 16. Mai 2025. 
27. ↑ Sechs Nominierte für den DOK.edit Award 2025. DOK.fest München, 28. März 2025, abgerufen am 28. März 2025. 
28. ↑ A Sudden Glimpse To Deeper Things gewinnt DOK.edit Award. DOK.fest München, 2. Mai 2025, abgerufen am 2. Mai 2025. 
29. ↑ megaherz Student Award. DOK.fest München, abgerufen am 28. März 2025. 
30. ↑ Wettbewerbe und Preise. DOK.fest München, abgerufen am 28. März 2025. 
31. ↑ DOK.fest München. Abgerufen am 28. Mai 2025. 
32. ↑ Das ist die Jury für den "Wettbewerb für Junge Menschen" des DOK.fest 2025. In: bllv.de. Bayerischer Lehrer- und Lehrerinnenverband, 17. Februar 2025, abgerufen am 4. März 2025. 
33. ↑ DOK.fest München. Abgerufen am 28. Mai 2025.