Carolyn Wyeth
Carolyn Wyeth (* 26. Oktober 1909 in Chadds Ford, Pennsylvania; † 1. März 1994 ebenda) war eine US-amerikanische Malerin und Kunstlehrerin. Sie war die Tochter von N. C. Wyeth und die Schwester von Andrew Wyeth.[1]
Leben
Carolyn Wyeth wuchs in einem von Kunst geprägten Elternhaus in Chadds Ford, Pennsylvania, auf. Bereits im Alter von zwölf Jahren begann sie eine künstlerische Ausbildung im Atelier ihres Vaters. Zunächst erhielt sie eine umfassende Schulung im Zeichnen und setzte sich mit grundlegenden Formen wie Würfeln, Pyramiden und Gipsmodellen auseinander. Ihr Vater vermittelte ihr den künstlerischen Grundsatz, eine emotionale Verbindung zu ihren Motiven aufzubauen. Dies prägte ihre Arbeit zeitlebens. Sie lebte ihr gesamtes Leben in Chadds Ford und verbrachte die Sommermonate in Maine. Im Jahr 1941 heiratete sie den Künstler Francesco Joseph Delle Donne, von dem sie sich jedoch im Jahr 1952 wieder trennte. Sie hatte keine eigenen Kinder, unterrichtete aber viele Jahre lang Malerei, zunächst in Chadds Ford und später auch in Maine. Zu ihren Schülern zählte unter anderem ihr Neffe Jamie Wyeth. Ihre Unterrichtsmethoden galten als streng und strukturiert, wurden von ihren Schülern jedoch rückblickend als essenziell für deren künstlerische Entwicklung bewertet. Bis zu ihrem Tod lebte sie zurückgezogen mit zahlreichen Hunden in dem Haus ihrer Eltern. Ihr Tod im Jahr 1994 wurde in ihrem familiären Umfeld auf ungewöhnliche Weise begangen. Im Rahmen einer Zeremonie vor dem Haus wurde ihre Asche in die Luft geschossen.[1][2]
Werk
Bereits in jungen Jahren entwickelte Carolyn Wyeth einen eigenständigen künstlerischen Stil. Wie ihr Vater und ihr Bruder Andrew malte sie vorwiegend Motive aus ihrer unmittelbaren Umgebung: stille Innenräume, einst alltägliche Gegenstände sowie Landschaften und Naturstudien von ihrem Grundstück in Chadds Ford. Trotz der engen Verbindung zur Künstlerfamilie Wyeth ging sie konsequent ihren eigenen Weg und blieb in ihrer künstlerischen Entwicklung unabhängig. Viele ihrer Werke vermitteln eine lyrische, zuweilen melancholische Atmosphäre von Erinnerung, Vergänglichkeit und romantischer Rückschau. Sie arbeitete meist mit Öl auf Leinwand und schuf nur eine kleine Anzahl von Gemälden pro Jahr, die sie selten ausstellte. Erst nach ihrem Tod wurden ihre Werke umfassend gewürdigt, insbesondere in der Ausstellung Unique Force: The Art of Carolyn Wyeth.[1][2]
Literatur
- Richard Meryman: Andrew Wyeth: A Secret Life, HarperCollins, New York, 1996.
- Brandywine River Museum: Unique Force: The Art of Carolyn Wyeth (Katalog zur Ausstellung), Brandywine River Museum, Chadds Ford, 2008.
Weblinks
- Unique Force: The Art of Carolyn Wyeth
- Extended Wyeth family of artists
- Somerville Manning
- Carolyn Wyeth Picks up the Brush
- Delaware Art Museum
- AnArt4Life. Another Forgotten Wyeth: Carolyne/
- New York Times. Nachruf