Carl Sturhahn
Carl Sturhahn (* 12. August 1847 in Lage (Lippe); † 26. Juni 1925 in Hiddesen (Stadt Detmold)) war ein evangelisch-reformierter Geistlicher und als Kirchenrat Mitglied der Landessynode in der Lippischen Landeskirche.
Leben
Carl Sturhahn wurde als Sohn des Pastors Ernst Sturhahn († 1877) und dessen Ehefrau Auguste Becker geboren. Nach dem Abitur am Gymnasium Detmold studierte er Evangelische Theologie an den Universitäten in Erlangen, Basel und Tübingen[1], wo er Mitglied des Wingolfsbundes war. Er legte die beiden theologischen Staatsprüfungen ab, wurde am 19. Februar 1871 in Detmold ordiniert und war bis zum 11. Mai 1874 Pfarrgehilfe in Donop. Fürst Leopold III. rief ihn als Pastor zur Pfarre in Wöbbel.[2] In dieser Zeit entwickelte sich eine Bekanntschaft zur Fürstenfamilie, besonders zur Fürstin Elisabeth, deren Leben von einer tiefen Religiosität geprägt war (sie schrieb u. a. Christus ist meine Leben, Sterben ist mein Gewinn, 25 Textverse in 12 Texten). 1881 wechselte er zur Pfarrgemeinde in Heiden.

Die Pfarrgemeinde Heiden[3] gehörte zur 2. Klasse Detmold, die von dem Superintendenten Friedrich Werdelmann geführt wurde.
Von 1878 an war er Mitglied der Landessynode. Sie war das oberste Entscheidungsorgan, das Parlament der lippischen Landeskirche.
Sturhahn war Mitglied der theologischen Prüfungskommission und eine Zeitlang Direktor der theologischen Lesegesellschaft. Weiterhin gehörte er dem Vorstand des Diakonissenhauses Detmold an und war außerdem Herausgeber des Reformierten Sonntagsblattes.
Als nach dem Tod des Fürsten Woldemar im Jahre 1895 der Lippische Thronfolgestreit ausbrach, trat er in dem Sonntagsblatt entschieden für das Recht der Biesterfelder Linie ein.
Bei seiner Verabschiedung in den Ruhestand zum 1. Oktober 1914 wurde ihm durch Fürst Leopold IV. der Titel Kirchenrat verliehen.
Am 30. Juni 1925 fand in der Heidener Kirche eine Trauerfeier statt, an der zahlreiche Menschen teilnahmen; Generalsuperintendent August Wessel hielt die Trauerrede.
Familie
Sein jüngerer Bruder August († 1906) war ebenfalls Pfarrer und heilt bei der Beerdigung ihres Vaters die Leichenpredigt. Am 18. November 1880 heiratete er Anna Lüttgen († 1905, Tochter des Osnabrücker Generalmajors Conrad Friedrich Lüttgen). Aus der Ehe sind zwei Söhne und eine Tochter hervorgegangen.
Schriften
Bilder aus dem jüdischen Volke zur Zeit Jesu Christi und seiner Apostel, Kommissionsverlag von C. Schenk's Buchhandlung, Detmold 1887[4]
Ehrungen und Auszeichnungen
- Lippischer Hausorden Ehrenkreuz III.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Tübinger Universitätsschriften. 1868 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Lippische Landesbibliothek; Fürstlich Lippischer Kalender 250 (1926), S. 76 Digitalisat
- ↑ Das evangelische Deutschland, Band 2 1898. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Wingolfsblätter,Zeitschrift des Wingolfsbundes · Band 17. 1887 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).