Arnstein (Sachsen-Anhalt)

Wappen Deutschlandkarte
Arnstein (Sachsen-Anhalt)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Arnstein (Sachsen-Anhalt) hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 41′ N, 11° 28′ O
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Landkreis: Mansfeld-Südharz
Fläche: 121,69 km²
Einwohner: 6123 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 50 Einwohner je km²
Postleitzahl: 06456
Vorwahlen: 03473, 03476, 034742, 034781, 034785
Kfz-Kennzeichen: MSH, EIL, HET, ML, SGH
Gemeindeschlüssel: 15 0 87 031
Stadtgliederung: 12 Ortschaften
Adresse der
Stadtverwaltung:
Eislebener Chaussee 2
06456 Arnstein
Ortsteil Quenstedt
Website: www.arnstein-harz.de
Bürgermeisterin: Janet Klaus
Lage der Stadt Arnstein (Sachsen-Anhalt) im Landkreis Mansfeld-Südharz
KarteSalzlandkreisLandkreis HarzSaalekreisThüringenSachsen-AnhaltGerbstedtAllstedtSeegebiet Mansfelder LandSüdharzAhlsdorfBenndorfBlankenheimBornstedtHelbraHergisdorfKlostermansfeldWimmelburgLutherstadt EislebenHettstedtMansfeldSangerhausenSangerhausenBerga (Kyffhäuser)Brücken-HackpfüffelEderslebenKelbraWallhausenArnstein
Karte

Arnstein (Aussprache) ist der Name einer kreisangehörigen Stadt im Landkreis Mansfeld-Südharz (Sachsen-Anhalt), die zum 1. Januar 2010 entstanden ist.[2] Namensgeber der Stadt ist die gleichnamige Burg im Ortsteil Harkerode.

Geografie

Lage

Luftbild von Welbsleben, im Hintergrund der Harz und Brocken

Die Stadt ist die nördlichste Gemeinde im Landkreis Mansfeld-Südharz. Sie liegt zwischen Hettstedt im Süden und Aschersleben im Norden. Der westliche Teil Arnsteins liegt im Mittelgebirge Harz, der Rest im Östlichen Harzvorland. Bei Sandersleben vertieft sich das Gelände zum Wippertal. Östlich steigt es wieder an. Bei guter Sicht kann von Roda, das hoch über Sandersleben liegt, über die gesamte Gemeinde bis zum 1141,2 m ü. NHN hohen Brocken, dem höchsten Berg Sachsen-Anhalts, geblickt werden.

Als Landnutzungen dominieren fast ausschließlich Äcker. Nur der westliche Teil ist bewaldet. Im Mittelteil gibt es nur wenige, kleinere und verstreute Wäldchen. Der höchste Berg im Stadtgebiet ist der 326 m hohe Eichberg bei Friedrichrode im äußersten Südwesten des Stadtgebiets.[3]

Gewässer

Der aus dem Harz kommende Fluss Wipper fließt in seinem Tal durch die Ortsteile Wiederstedt und Sandersleben.

Parallel zur Wipper fließt im Nordwesten der Bach Eine, der ebenfalls ein Tal ausgebildet hat. Sie mündet außerhalb des Gemeindegebiets in die Wipper. In Stangerode mündet das Rinnsahl Leine in die Eine, in Alterode fließt die Schwennecke zu, in Harkerode münden die Mukarehne (orographisch links) sowie Schloßgraben (orographisch rechts) ein und in Welbsleben der Langetalbach.

Außerdem gibt es im Süden der Gemeinde noch den Stockbach, der nach Großörner fließt und im Osten die Rote Welle, die in Sandersleben der Wipper zufließt.[3]

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind Aschersleben (SLK) im Norden, Könnern (SLK) im Osten, Gerbstedt, Hettstedt und Mansfeld im Süden, und Falkenstein (HZ).

Ortschaften und Ortsteile

Arnstein besteht aus zwölf Ortschaften, entsprechend den aufgelösten Gemeinden:

Ortschaft Einwohner[4]
AlterodeArnstedtBräunrodeGreifenhagenHarkerodeQuenstedtSanderslebenStangerodeSyldaUlzigerodeWelbslebenWiederstedtLandkreis Mansfeld-Südharz
Die Ortschaften von Arnstein
(anklickbare Karte)
Alterode 495
Arnstedt 503
Bräunrode (mit Friedrichrode 32 Einw. und Willerode 91 Einw.) 307
Greifenhagen 252
Harkerode 304
Quenstedt (mit Pfersdorf 30 Einw.) 752
Sandersleben (mit Roda 59 Einw.) 1611
Stangerode 316
Sylda 475
Ulzigerode 192
Welbsleben 615
Wiederstedt 1023

Geschichte

Burg Arnstein, Sitz des Amtes Arnstein

Namengebend für die neue Stadt bzw. Einheitsgemeinde ist das alte Amt Arnstein der Grafschaft Mansfeld, das in der Burg Arnstein zwischen Harkerode und Sylda seinen Sitz hatte.

Im Hochmittelalter existierte südöstlich von Harkerode das Stettlein Arnstein, das auch als Schnakerode aus der urkundlichen Erwähnung bekannt ist. Von dieser Wüstung überdauerten nur noch die Fundamente. Neben diesem gab es im Hochmittelalter noch weitere Dörfer in der Landschaft um Burg Arnstein. Darunter zählen Iwerode, Oberwelbsleben, Selrode, Stockdorf, Lütgen-Sylda und Wolfshagen.

Die Stadt Arnstein als moderne Verwaltungsstruktur ist relativ jung. Bis 2010 existierten auf ihrem Gebiet elf Landgemeinden und die Stadt Sandersleben, die in der Verwaltungsgemeinschaft Wipper-Eine zusammengefasst waren. Im Rahmen der sachsen-anhaltischen Gemeindegebietsreform wurden im Jahre 2010 landesweit kleine Ortschaften zu großen Einheitsgemeinden zusammengefasst, um auf kommunaler Ebene Verwaltungskosten zu sparen. Bei einer solchen Zusammenlegung entstand am 1. Januar 2010 die neue Stadt Arnstein. Damit erfolgte die Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft.[5]

Der Gebietsänderungsvertrag wurde von zehn der zwölf Mitgliedsgemeinden unterzeichnet. In den ehemals zur Verwaltungsgemeinschaft Wipper-Eine gehörenden Gemeinden Arnstedt und Wiederstedt stand die Zustimmung zur Bildung einer Einheitsgemeinde aus, so dass sie bis zur Eingemeindung zum 1. September 2010[5] von der Stadt Arnstein mitverwaltet wurden.

Bevölkerung

Jahr Einwohner
2010 7.409
2015 6.831
2020 6.502
Jahr Einwohner
2021 6.412
2022 6.245
2023 6.158
2024 6.123

Stand: 31. Dezember des jeweiligen Jahres (Angaben des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt)[6], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011, ab 2022 auf Basis des Zensus 2022

Politik

Stadtrat

Der Stadtrat von Arnstein besteht entsprechend der Einwohnerzahl der Stadt aus 20 Mitgliedern und dem Bürgermeister.[7] Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 66,6 % zu folgendem Ergebnis:[8]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil
2019[9]
Sitze
2019
Stimmenanteil
2024
Sitze
2024
AfD 19,1 % 2
Freie Fraktion Arnstein 16,6 % 3 15,5 % 3
CDU 19,6 % 4 14,9 % 3
Bürgerforum Arnstein 10,6 % 2
SPD 05,0 % 1 06,8 % 1
Freie Bürger Mitteldeutschland (bis 19. September 2025)
Partei des Fortschritts–Freie Bürger Mitteldeutschland (ab 19. September 2025)
08,8 % 2 06,8 % 1
Einzelbewerber Frank Fischer 05,2 % 1
Freie Wählergemeinschaft Einetal und Umgebung 04,9 % 1 04,1 % 1
Freiwillige Feuerwehr Stadt Arnstein 04,4 % 1 03,9 % 1
Wählervereinigung Wiederstedt 03,1 % 1
Allgemeine Wählervereinigung zum Erhalt unserer Dörfer 10,5 % 2 02,8 % 1
Sportverein Welbsleben 03,8 % 1 02,7 % 1
Einzelbewerber Wilfried Franke 02,7 % 1 01,7 %
Bauernverband Mansfeld-Südharz 05,3 % 1 01,7 %
Freiwillige Wählerschaft Stangerode 03,2 % 1 01,2 %
Die Linke 10,9 % 2
Freie Wählergemeinschaft Bräunrode 01,6 %
Einzelbewerberin Petra Natho 01,5 %
Einzelbewerberin Yvonne Knull 01,2 %
Insgesamt 100 % 20 100 % 18

Bei der Wahl 2024 entfielen auf die AfD vier Sitze, von denen zwei unbesetzt bleiben, weil die Partei nur zwei Kandidaten nominiert hatte.

Bürgermeister

  • 2010–2024: Frank Sehnert (parteilos)[10]
  • seit 2024: Janet Klaus (SPD)

Sehnert wurde bei der Bürgermeisterwahl am 11. September 2016 mit 57,6 % der gültigen Stimmen in seinem Amt bestätigt.[11]

Klaus wurde bei der Bürgermeisterwahl am 24. September 2023 mit 51,3 % der gültigen Stimmen zu seiner Nachfolgerin gewählt.[12] Ihre Amtszeit beträgt sieben Jahre.[13]

Wappen

Wappen von Arnstein
Wappen von Arnstein
Blasonierung: „In Blau ein silberner Adler gotischen Stils überdeckt von einem goldenen Mittelschild, darin eine blaue Burgruine.“[14]
Wappenbegründung: Das Wappen wurde 2010 vom Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch gestaltet und nach Beschluss des Stadtrates vom 4. März 2010 ins Genehmigungsverfahren geführt. Es knüpft mit seiner Symbolik an den Namen der Stadt an, indem es den silbernen Adler des erloschenen Geschlechts derer von Arnstein darstellt, deren Stammsitz namentlich im 12. Jahrhundert auf der gleichnamigen Burg war. Die von Arnstein führten den silbernen Adler im schwarzen Schild. Um nicht mit den preußischen Farben zu korrespondieren, wurde für die heutige Stadt der Schild in Blau gewählt. Zusätzlich ist das Wappen mit einem Mittelschild belegt, der in Gold die namensgebende Burg Arnstein zeigt.[15]

Sehenswürdigkeiten

Verkehr

Straßenverkehr

Die Bundesstraße 180 führt im Abschnitt zwischen Hettstedt und Aschersleben durch den Ortsteil Quenstedt. Dieser liegt im Einflussbereich der aktuell im Bau befindlichen Westumfahrung Ascherslebens im Zuge einer Umverlegung der B 180 mit Anbindung an die Nordharzautobahn.[16]

Die Bundesstraße 242, die Mansfeld mit Seesen verbindet, verläuft im Südwesten in der Nähe der Stadtgrenze.[3]

Folgende Landesstraßen erschließen die Stadt: (nur der Verlauf in der Stadtgemeinde, bzw. der erste Ort außerhalb, ist genannt).[3]

L 72 […] – Welfesholz – Ortsumfahrung SanderslebenSchackenthal – […]
L 152 Hettstedt – Wiederstedt – Sandersleben – Alsleben (Saale)
L 158 Kreuzung bei Saurasen (B 242) – Greifenhagen – Meisberg – […]
L 227 HarkerodeSylda – Willerode – Rödgen – […]
L 228 […] – TilkerodeStangerodeAlterode – Harkerode – WelbslebenWestdorf – […]
L 229 Quenstedt – Welbsleben – Ermsleben – […]

Öffentlicher Personennahverkehr

Zwei der drei Gleise des Bahnhofs Sandersleben

Der Bahnhof Sandersleben (Anh) ist der einzige Bahnhof der Stadt. Dort kreuzen sich die Bahnstrecke Halle–Vienenburg und Berlin–Blankenheim im Zuge der historischen Kanonenbahn. Aktuell kann von Sandersleben aus dem Regional-Express ohne umzusteigen bis nach Erfurt, Halle (Saale), Goslar und Magdeburg gefahren werden.

Für den Großteil des Gemeindegebiets ist der Bahnhof in Aschersleben besser erreichbar.

Im Nahverkehr erschließt die Verkehrsgesellschaft Südharz die Region mit Omnibussen.[17]

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Söhne und Töchter der Gemeinde

Siehe auch: Abschnitt Persönlichkeiten in den Artikeln der Ortsteile

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bevölkerung der Gemeinden – Stand: 31. Dezember 2024 (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
  2. Amtsblatt Landkreis Mansfeld-Südharz. (PDF) 8. August 2009, S. 39ff, archiviert vom Original; abgerufen am 27. Dezember 2024.
  3. a b c d Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. arnstein-harz.de – Einwohnerzahl der Stadt Arnstein zum 31.12.2013. (PDF) Archiviert vom Original am 21. Februar 2023; abgerufen am 21. Februar 2023.
  5. a b StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010. Abgerufen am 29. Mai 2011.
  6. Bevölkerung der Gemeinden. In: statistik.sachsen-anhalt.de. Abgerufen am 10. September 2025.
  7. Kommunalverfassungsgesetz des Landes Sachsen-Anhalt, § 37
  8. Ergebnis der Kommunalwahl am 9. Juni 2024
  9. Ergebnisse Stadtratswahl am 26. Mai 2019. In: arnstein-harz.de. 14. Juni 2019, S. 2–4, abgerufen am 10. September 2025.
  10. Skrypek und Sehnert sind neue Bürgermeister. In: Mitteldeutsche Zeitung. 13. Dezember 2009, abgerufen am 10. September 2025.
  11. Ergebnisse der Bürgermeisterwahl am 11. September 2016. In: arnstein-harz.mein-intra.net. 23. September 2016, S. 3, abgerufen am 10. September 2025.
  12. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 24. September 2023
  13. Kommunalverfassungsgesetz des Landes Sachsen-Anhalt, § 61
  14. Stadt Arnstein: Hauptsatzung. (PDF, 4,3 MB) 4. Juli 2019, abgerufen am 18. Januar 2024.
  15. Jörg Mantzsch: Das Wappen der Stadt Arnstein, Dokumentation zum Genehmigungsverfahren, Hinterlegt beim Landkreis Mansfeld-Südharz 2010 (Gutachten: Landeshauptarchiv Magdeburg)
  16. Tina Edler: Ab Oktober beginnt an der Ortsumfahrung Aschersleben/Süd der Straßenbau. In: MZ. 25. August 2022, abgerufen am 11. Oktober 2022.
  17. VGS: Liniennetzplan Regional. (PDF; 2,5 MB) Abgerufen am 11. Oktober 2022.
  18. Peter Puschendorf wird als Erster zum Ehrenbürger der Stadt Arnstein ernannt
Commons: Arnstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien