Ansitz Hofstätter

Ansitz Hofstätter

Ansitz Hofstätter (alternative Schreibweise Hofstatt) ist ein geschütztes Baudenkmal in Neustift, einer Fraktion der Gemeinde Vahrn in Südtirol.

Geschichte

Seitenansicht

Es handelt sich ursprünglich um den Rittersitz der Edlen von Hofstatt,[1] die von 14. bis 16. Jahrhundert urkundlich nachgewiesen sind. 1374 erscheint der Wappenträger Heinrich „ab der Hofstatt“.[2] 1419 stiftete Michael ab der Hofstatt in Neustift eine Herrenpfründe.[3] 1455 war Hans Hofstetter Bürgermeister von Bruneck,[4] sowie 1465 Peter Hofsteter Richter von Brixen.[5] Über die Erbentochter Barbara kam der Besitz 1597 an den Pfleger von Feldthurns Dr. Georg Leopold von Schwarzenhorn, deren Familie sich danach „zu Hofstatt und Gravetsch“ nannte. Letzterer wurde 1572 als fürstbischöflicher Rat in den Adelsstand erhoben.[6] 1595 erscheint der Pfleger von Feldthurns Hans Gaudenz Leopold von Schwarzhorn zur Hofstatt, der das gleiche Siegel verwendete.[7] Maria Leopold von Schwarzenhorn zu Hofstatt heiratete Johann Wilhelm Lachmüller, seit 1655 Eigentümer. Die Lachmüller führten infolge das PrädikatLachmüller von und zu Hofstatt und Gravötsch“.[8] Durch seine Ehe mit Klara von Lachmüller wurde 1744 Ferdinand Söll von Aichberg Hausherr. Darauf fiel der Ansitz in bäuerlichen Besitz.[9] Das aus der Zeit der Spätgotik stammende Gebäude mit Tormauer wurde Ende des 15. bis Anfang des 16. Jahrhunderts umgebaut, 1809 zerstört und anschließend wiederaufgebaut.[10] Am 12. Mai 1986 erfolgte die Unterschutzstellung von Seiten des Südtiroler Landesdenkmalamtes.

Siehe auch

Literatur

  • Josef Weingartner: Die Kunstdenkmäler Südtirols. Verlagsanstalt Athesia, 1965, S. 278.
Commons: Hofstätter (Neustift) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Südtiroler Landesdenkmalamts

Einzelnachweise

  1. Rudolf Granichstaedten-Czerva: Brixen: Reichsfürstentum und Hofstaat. Österr. Staatsdruckerei, 1948, S. 197.
  2. Fischnaler Wappenkartei: Abder Hofstatt Heinrich. In: wappen.tiroler-landesmuseen.at. 1. Januar 2019, abgerufen am 12. März 2025.
  3. Der Schlern, Monatszeitschrift für Südtiroler Landeskunde. 2007, S. 122.
  4. Fischnaler Wappenkartei: Hofstetter Hans. In: wappen.tiroler-landesmuseen.at. 1. Januar 2019, abgerufen am 12. März 2025.
  5. Fischnaler Wappenkartei: Hofstetter Peter. In: wappen.tiroler-landesmuseen.at. 1. Januar 2019, abgerufen am 12. März 2025.
  6. Erich Egg, Ewald Fässler, Ferdinandeum: Festschrift Walter Senn zum 70. Geburtstag. Musikverlag E. Katzbichler, 1975, S. 30.
  7. Tiroler Wappen: Leopold v. Schwarzenhorn Georg. In: wappen.tiroler-landesmuseen.at. 1. Januar 2019, abgerufen am 10. März 2025.
  8. Tiroler Wappen: Lachmueller v. Hofstatt u. Gravötsch. In: wappen.tiroler-landesmuseen.at. 1. Januar 2019, abgerufen am 10. März 2025.
  9. Eduard Widmoser: Südtirol A-Z: G-Ko. Südtirol-Verlag Neuner, 1983, S. 245.
  10. Ansitz Hofstätter. In: alleburgen.de. Abgerufen am 12. März 2025.

Koordinaten: 46° 44′ 22,3″ N, 11° 39′ 10,4″ O