Alfred Crienitz

Alfred Crienitz (* 2. Oktober 1881 in Erfurt; † 1965 ebenda) war ein deutscher Architekt.

Leben und Werk

Alfred Crienitz wurde Anfang Oktober 1881 als Sohn des Mühlenbesitzers Ernst Alfred Crienitz und dessen Ehefrau Aline (geb. Kröber) in Erfurt geboren.[1][Anm. 1] Sein hauptsächlicher Wirkungsort war seine Heimatstadt Erfurt. Er entwarf dort unter anderem die Senffabrik Born und gemeinsam mit Walter Ahrens die Pläne für die Thüringenhalle, außerdem das Firmengebäude der Schuhfabrikanten Wilhelm und Georg Ludwig Ducké. Für Wilhelm Ducké, der in Erfurt blieb, entwarf Crienitz laut Christiane Weber eine Villa auf dem Grundstück Espachstraße 2.[2] Für Georg Ducké plante Crienitz zudem eine Villa in Weimar[3] an der Adresse Cranachstraße 42.[4]

Laut einem Brief an einen Herrn Hildebrandt lieferte Crienitz den Entwurf für die Erweiterung des Kinderheims für die Kirchengemeinde Stotternheim.[5] Im Jahre 1918 erstellte er den umfangreichen ersten Bebauungsplan für die Kleinwohnungsbaugesellschaft im Tiergartengelände Erfurt-Nord in Ilversgehofen, wo etwa 630 Einfamilien- und 60 Zweifamilienhäuser entstehen sollten.[6]

Crienitz war Mitglied im Bund Deutscher Architekten.[5] Er war gerichtlich vereidigter Sachverständiger für die Gerichte des Landgerichtsbezirks Erfurt für bebaute und unbebaute Grundstücke sowie vereidigter Abschätzungskommissar der Prov.-Städte-Feuersocietät der Provinz Sachsen.[5]

Alfred Crienitz starb Anfang 1965 im Alter von 83 Jahren in Erfurt.[7]

Einzelnachweise

  1. Standesamt Erfurt, Geburtsregister-Eintrag Nr. 1428/1881 vom 3. Oktober 1881; eingesehen auf ancestry.de am 25. Juni 2025.
  2. Steffen Raßloff: Flucht in die nationale Volksgemeinschaft: das Erfurter Bürgertum zwischen Kaiserreich und NS-Diktatur (=Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen), Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien 2003, S. 108.(Digitalisat).
  3. Christiane Weber: Villen in Weimar, Bd. 2, RhinoVerlag, Arnstadt und Weimar (Fotos von Maik Schuck) 1997, S. 206–213.
  4. Rainer Müller: Kulturdenkmale in Thüringen: Stadt Weimar, Bd. 4.2.: Stadterweiterung und Ortsteile. Reinhold, Erfurt 2009, S. 698 f.
  5. a b c Brief von Crienitz an Hildebrand auf dana.thulb.uni-jena.de
  6. Mark Escherich: Städtische Selbstbilder und Repräsentation: Architektur und Städtebau in Erfurt 1918–1933 (=Erfurter Studien zur Kunst- und Baugeschichte, Bd. 5), Berlin 2009, S. 90 (Digitalisat).
  7. Laut Randvermerk im Geburtsregister: Eintrag Nr. 33/1965 im Sterberegister des Standesamtes Erfurt-Mitte.

Anmerkungen

  1. Die Angabe, Crienitz käme aus Bochum (in: Rainer Müller: Kulturdenkmale in Thüringen: Stadt Weimar, Bd. 4.2.: Stadterweiterung und Ortsteile. Reinhold, Altenburg 2009, S. 698 f.), ist durch den Eintrag im Geburtsregister widerlegt.