Albert von Dinkelacker

Albert (von) Dinkelacker als Hauptmann im Württembergischen Pionier-Bataillon Nr. 13 (um 1890)

Albert Ferdinand Dinkelacker, seit 1909 von Dinkelacker, (* 25. Februar 1857 in Eschenau; † 15. August 1933 in Ludwigsburg) war ein württembergischer Generalleutnant.

Leben

Herkunft

Albert Dinkelacker war ein Sohn des Amtsnotars Ferdinand Dinkelacker (1825–1891) und dessen Ehefrau Emilie, geb. Fuchs (1829–1875).[1]

Militärkarriere

Er trat am 24. April 1874 als Fahnenjunker in das 7. Württembergisches Infanterie-Regiment Nr. 125 ein und avancierte dort am 9. November desselben Jahres zum Portepee-Fähnrich.[2] Mit Beförderung zum außer-etatmäßigen Sekondeleutnant am 10. Oktober 1875 fand er Verwendung im 3. Württembergisches Infanterie-Regiment Nr. 121.[3] Mit Wirkung vom 8. September 1878 erfolgte seine Versetzung zum Württembergischen Pionier-Bataillon Nr. 13 nach Ulm.[4] Dort wurde er am 7. November 1881 zum Ingenieuroffizier ernannt und am 26. September 1884 zum Premierleutnant befördert.[5][6] Zum 1. April 1890 erfolgte im selben Bataillon seine Beförderung zum Hauptmann unter gleichzeitiger Ernennung zum Kompaniechef.[7] Unter Stellung à la suite seines Bataillons erfolgte im August 1892 seine Kommandierung zur Dienstleistung beim Fortifikations-Dienst der Festung Metz bei der 3. Ingenieur-Inspektion.[8] Nach vierjähriger Dienstleistung erfolgte unter Enthebung von der Kommandierung nach Preußen seine Wiedereinteilung als Kompaniechef beim Württembergischen Pionier-Bataillon Nr. 13.[9]

Im Juni 1899 wurde Dinkelacker mit Allerhöchster Ordre für seine 25-jährige Militärdienstzeit mit dem Dienstehrenzeichen I. Klasse ausgezeichnet und im September erhielt er die Erlaubnis zur Anlegung des Roten-Adler-Ordens IV. Klasse.[10][11] Nach Beförderung zum Major am 18. April 1900 wurde er am 3. Mai 1901 mit dem Ritterkreuz I. Klasse des Friedrichs-Ordens ausgezeichnet.[12][13] Mit Wirkung vom 1. April 1902 wurde er abermals nach Metz kommandiert behufs Verwendung als Kommandeur des 1. Lothringische Pionier-Bataillon Nr. 16.[14] Im Juni 1903 erfolgte schließlich seine Rückkehr nach Württemberg unter Ernennung zum Kommandeur des Württembergischen Pionier-Bataillon Nr. 13.[15] In dieser Dienststellung wurde ihm am 25. Februar 1906 das Ritterkreuz des Ordens der Württembergischen Krone verliehen.[16]

Im April 1906 erfolgte eine erneute Kommandierung nach Preußen zur Verwendung als Ingenieuroffizier vom Platz bei der 2. Ingenieur-Inspektion in Marienburg, wo er am 21. Mai 1906 zum Oberstleutnant befördert wurde.[17][18] In dieser Dienststellung wurde er am 23. Januar 1908 mit der III. Klasse des Königlich Preußischen Kronen-Orden ausgezeichnet.[19] Mit Wirkung zum 1. Oktober desselben Jahres wurde er Kommandeur der Pioniere des VII. Armeekorps.[20]

Mit Allerhöchster Ordre vom 25. Februar 1909 wurde ihm von König Wilhelm II. das Ehrenkreuz des Ordens der Württembergischen Krone verliehen. Damit verbunden war die Erhebung in den persönlichen, nicht vererbbaren württembergischen Adelsstand und er durfte ab diesem Zeitpunkt das Prädikat „von“ in seinem Namen tragen.[21] Im Juni desselben Jahres erfolgte seine Beförderung zum Oberst.[22]

Weiterhin als Kommandeur der Pioniere des VII. Armeekorps eingesetzt, wurde ihm am 23. Januar 1911 die Erlaubnis zur Anlegung des ihm verliehenen Königlich Preußischen Roten-Adler-Ordens III. Klasse erteilt. Am 3. Mai wurde ihm das Komturkreuz II. Klasse des Friedrichs-Ordens verliehen.[23][24]

Mit Verfügung des Königs vom 18. Oktober 1912 wurde von Dinkelacker unter Enthebung von dem Kommando nach Preußen in Genehmigung seines Abschiedgesuches mit der gesetzlichen Pension zur Disposition gestellt und zum Kommandanten des Truppenübungsplatzes Münsingen ernannt.[25] In dieser Dienststellung wurde ihm am 30. November der Königlich Preußische Kronen-Orden II. Klasse verliehen.[26] Am 27. Januar 1913 wurde ihm der Charakter eines Generalmajors verliehen.[27] Das Patent zu seinem Dienstgrad wurde ihm zwei Jahre später, am 27. Januar 1915 verliehen.[28]

Nach Beginn des Ersten Weltkriegs übernahm Generalmajor z. D. von Dinkelacker Mitte Oktober 1914 das Kommando über das Württembergische Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 123, das zu diesem Zeitpunkt in Stellungskämpfen im Gebweiler-Tal stand.[29] Im Januar 1915 wurde er Kommandeur der 57. bzw. nach Umbenennung im April 1915 der 52. (württ.) Landwehr-Infanterie-Brigade, die er bis zum 23. August 1915 führte. Anschließend übernahm er wieder bis Kriegsende das Kommando über den Truppenübungsplatz Münsingen.[30] In dieser Dienststellung wurde er durch Allerhöchste Ordre vom 5. Oktober 1916 mit dem Wilhelmskreuz mit Schwertern und durch Allerhöchste Ordre vom 20. Februar 1918 mit den Schwertern und der Krone ausgezeichnet.[31][32] Im August 1919 wurde ihm noch der Charakter eines Generalleutnants verliehen.[33]

Albert von Dinkelacker verstarb am 15. August 1933 im 76. Lebensjahr in Ludwigsburg.[34]

Privatleben

Dinkelacker verheiratete sich am 27. Februar 1893 in Ulm mit Marie Löffler (1861–1939), einer Tochter des Generalmajors Emil von Löffler.[35] Aus der Ehe entstammten Sohn Lothar (1893–1914)[36] und Tochter Erika (* 1900), die am 19. August 1922 den späteren Generalleutnant der Wehrmacht Erich Schneider (1894–1980) heiratete.[37]

Archivische Überlieferungen

Die militärische Personalakte von Albert von Dinkelacker befindet sich im Hauptstaatsarchiv Stuttgart unter Bestand M 430/2 Bü 353.[38]

Einzelnachweise

  1. Familienregister der evangelischen Kirchengemeinde Münsingen. S. 210 (kostenpflichtig online bei Ancestry)
  2. Karl Friedrich Marx: Geschichte des Infanterie-Regiments Kaiser Friedrich, König von Preußen (7. Württ.) Nr. 125 (1809 bis 1895). E. S. Mittler & Sohn, Berlin 1895, S. 250.
  3. Karl Friedrich Marx, Berlin 1895, S. 251.
  4. Militär-Wochenblatt. Nr. 75 vom 14. September 1878, S. 1291–1292.
  5. Militär-Wochenblatt. Nr. 94 vom 12. November 1881, S. 1805.
  6. Militär-Wochenblatt. Nr. 82 vom 4. Oktober 1884, S. 1628.
  7. Militär-Wochenblatt. Nr. 31 vom 5. April 1890, S. 986.
  8. Militär-Wochenblatt. Nr. 74 vom 27. August 1892, S. 1939.
  9. Militär-Wochenblatt. Nr. 75 vom 26. August 1896, S. 1997.
  10. Kriegsministerium (Hrsg.): Königlich Württembergisches Militär-Verordnungsblatt. Personal-Nachrichten. Nr. 16 vom 3. Juni 1899, S. 54.
  11. Kriegsministerium (Hrsg.): Königlich Württembergisches Militär-Verordnungsblatt. Personal-Nachrichten. Nr. 30 vom 16. September 1899, S. 98.
  12. Militär-Wochenblatt. Nr. 38 vom 25. April 1900, S. 947.
  13. Kriegsministerium (Hrsg.): Königlich Württembergisches Militär-Verordnungsblatt. Personal-Nachrichten. Nr. 16 vom 3. Mai 1901, S. 43.
  14. Kriegsministerium (Hrsg.): Königlich Württembergisches Militär-Verordnungsblatt. Personal-Nachrichten. Nr. 8 vom 22. März 1902, S. 22.
  15. Kriegsministerium (Hrsg.): Königlich Württembergisches Militär-Verordnungsblatt. Personal-Nachrichten. Nr. 16 vom 19. Juni 1903, S. 54.
  16. Kriegsministerium (Hrsg.): Königlich Württembergisches Militär-Verordnungsblatt. Personal-Nachrichten. Nr. 6 vom 25. Februar 1906, S. 21.
  17. Kriegsministerium (Hrsg.): Königlich Württembergisches Militär-Verordnungsblatt. Personal-Nachrichten. Nr. 9 vom 11. April 1906, S. 34.
  18. Kriegsministerium (Hrsg.): Königlich Württembergisches Militär-Verordnungsblatt. Personal-Nachrichten. Nr. 12 vom 21. Mai 1906, S. 44.
  19. Kriegsministerium (Hrsg.): Königlich Württembergisches Militär-Verordnungsblatt. Personal-Nachrichten. Nr. 2 vom 27. Januar 1908, S. 5.
  20. Kriegsministerium (Hrsg.): Königlich Württembergisches Militär-Verordnungsblatt. Personal-Nachrichten. Nr. 24 vom 10. September 1908, S. 87.
  21. Kriegsministerium (Hrsg.): Königlich Württembergisches Militär-Verordnungsblatt. Personal-Nachrichten. Nr. 5 vom 25. Februar 1909, S. 16.
  22. Kriegsministerium (Hrsg.): Königlich Württembergisches Militär-Verordnungsblatt. Personal-Nachrichten. Nr. 14 vom 21. Juni 1909, S. 52.
  23. Kriegsministerium (Hrsg.): Königlich Württembergisches Militär-Verordnungsblatt. Personal-Nachrichten. Nr. 1 vom 25. Januar 1911, S. 6.
  24. Kriegsministerium (Hrsg.): Königlich Württembergisches Militär-Verordnungsblatt. Personal-Nachrichten. Nr. 12 vom 3. Mai 1911, S. 43.
  25. Kriegsministerium (Hrsg.): Königlich Württembergisches Militär-Verordnungsblatt. Personal-Nachrichten. Nr. 24 vom 18. Oktober 1912, S. 100.
  26. Kriegsministerium (Hrsg.): Königlich Württembergisches Militär-Verordnungsblatt. Personal-Nachrichten. Nr. 29 vom 4. Dezember 1912, S. 117.
  27. Militär-Wochenblatt. Nr. 15 vom 30. Januar 1913, S. 326.
  28. Militär-Wochenblatt. Nr. 37/38 vom 18. Februar 1915, S. 863.
  29. Albert Mack: Württembergisches Landw.-Inf.-Regiment No. 123 im Weltkrieg 1914–1918. Ch. Belser AG. Stuttgart 1922. S. 25.
  30. Otto von Moser: Die Württemberger im Weltkrieg. Chr. Belser AG. Stuttgart 1928. S. 168.
  31. Kriegsministerium (Hrsg.): Königlich Württembergisches Militär-Verordnungsblatt. Personal-Nachrichten. Nr. 61 vom 24. Oktober 1916, S. 675.
  32. Kriegsministerium (Hrsg.): Königlich Württembergisches Militär-Verordnungsblatt. Personal-Nachrichten. Nr. 9 vom 28. Februar 1918, S. 82.
  33. Deutsches Zeitungsportal: Anzeiger vom Oberland vom 23. August 1919. Abgerufen am 1. September 2025.
  34. Deutsches Zeitungsportal: Süddeutsche Zeitung vom 21. August 1933, S. 10. Abgerufen am 1. September 2025.
  35. Ehegister der evangelischen Garnisonsgemeinde Ulm. Jahrgang 1893, Eintrag Nr. 2 (kostenpflichtig online bei Ancestry).
  36. Totenbuch der evangelischen Garnisonsgemeinde Ludwigsburg. Jahrgang 1914, Eintrag Nr. 23 (kostenpflichtig online bei Ancestry)
  37. Ehegister der evangelischen Garnisonsgemeinde Ludwigsburg. Jahrgang 1922, Eintrag Nr. 23 (kostenpflichtig online bei Ancestry).
  38. Findbuch M 430/2, auf landesarchiv-bw.de